Rofo 2006; 178 - VO_229_7
DOI: 10.1055/s-2006-940736

Evaluation einer neuen automatischen “shape tracking“-Methode zur linksventrikulären Funktionsdiagnostik in kardialer Mehrzeilen Spiral-CT

PG Begemann 1, F Stahmer 1, F Weiss 1, G Adam 1, C Lorenz 1, J Von Berg 1
  • 1Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hamburg

Ziele: Die kardiale Mehrzeilen Spiral-CT (MSCT) liefert akkurate linksventrikuläre Funktionsparameter wie enddiastolisches Volumen (EDV), endsystolisches Volumen (ESV), Schlagvolumen (SV) und Ejektionsfraktion (EF) im Vergleich zum Goldstandard MRT. Die Auswertung mit der derzeit üblichen semiautomatischen Kurzachsenmethode ist relativ zeitaufwändig. Diese Studie evaluiert eine neue automatische „shape tracking“-Methode im Vergleich zur Kurzachsenmethode an einem Schweinemodell. Methode: 60 kontrastangehobene kardiale 16-Zeilen MSCT-Datensätze (16×0,75mm Kollimation, 120–140 kV, 100–500 mAs) wurden an 8 intubierten, gesunden Hausschweinen an verschiedenen Tagen akquiriert. Axiale Bilder mit einer Schichtdicke und einem Rekonstruktionsinkrement von 2mm wurden alle 10% der RR-Intervals berechnet. Die linksventrikulären Funktionsparameter wurden mit der üblichen semiautomatischen Kurzachsenmethode und der automatischen „shape-tracking“-Methode ausgewertet. Bei dieser wird ein dreidimensionales, trianguliertes deformierbares Oberflächenmodell verwendet, um die Bewegung der endokardialen Grenzen des linken Ventrikels über die rekonstruierten Herzphasen zu verfolgen und zu berechnen. Die Ergebnisse wurden mit der Bland-Altman-Analyse und dem Pearson's Korrelationskoeffizienten verglichen. Ergebnis: Alle 60 Datensätze konnten ausgewertet werden. Es fanden sich gute Korrelationen für alle linksventrikulären Funktionsparameter (EDV: 0,74, ESV: 0,79, SV: 0,77, EF: 0,89). Die mittlere Differenz zwischen der Kurzachsenmethode und der „Shape tracking“-Methode betrug -4±10,9ml for EDV, 0,9±3,8ml for ESV, -4,7±8,8ml for SV, and -1,8±3% for EF. Schlussfolgerung: Die neue automatische „shape-tracking“-Methode liefert verlässliche linksventrikuläre Funktionsparameter im Vergleich zur üblichen Kurzachsenmethode in der Auswertung kontrastmittelangehobener Mehrzeilen Spiral-CTs des Herzens.

Korrespondierender Autor: Begemann PG

Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Martinistraße 52, 20246 Hamburg

E-Mail: p.begemann@uke.uni-hamburg.de