Rofo 2006; 178 - VO_313_2
DOI: 10.1055/s-2006-940830

Evaluierung eines neuartigen Navigationssystems mit einer Patientenfixierungseinheit für CT-gesteuerte Punktionen

M Meier-Meitinger 1, M Nagel 1, U Baum 1, M Uder 1, WA Kalender 1, W Bautz 1
  • 1Uniklinik Erlangen, Radiologisches Institut, Erlangen

Ziele: Evaluierung der technischen und klinischen Anwendung und der Genauigkeit eines neuartigen Navigationssystem für CT-gesteuerte Interventionen mit Patientenfixierungseinheit und virtueller Navigation anhand einer Phantom- und Patientenstudie. Methode: Das CAPPA IRad-Navigationssystem (CAS innovations AG, Erlangen) wurde bisher bei 10 Patienten zur CT-unterstützten Punktion und bei 15 Punktionen am Phantom angewendet. Das System besteht aus einem Standard-PC, der Navigationssoftware, einem passiven, optischen Trackingsystem (Polaris, NDI, Canada) und einem Patientenrahmen. Zunächst wurde der Patient bzw. das Phantom (Wirbelsäulenphantom) in einer Vakuummatraze (BodyFix, Medical Intelligence, Schwab-München) auf dem CT-Tisch stabil gelagert. Über der zu punktierenden Stelle wurde ein mit optischen und CT-Markern versehener Patientenrahmen positioniert und gescannt. Die CT-Daten wurden an das Navigationssystem im Untersuchungsraum geschickt. Mittels Planung der Trajektorie wurde der Punktionsweg zur Läsion im Patienten bzw. zu einem ausgewählten Punkt im Phantom festgelegt. Hiernach wurde der Nadelhalter entlang der Trajektorie ausgerichtet und unter Führung eine Koaxialnadel zum geplanten Zielpunkt vorgeschoben. Eine Kontrollaufnahme bei platzierter Nadel ermöglichte eine Aussage über die Präzision des Eingriffs. Dies erfolgte unter Anwendung einer speziellen Auswertesoftware, die den Abstand der Nadelspitze vom eigentlichen Ziel ermittelte. Ergebnis: Die Abweichung zwischen der geplanten und der laut Kontrollaufnahme reellen Nadelspitze betrug 0,9mm in der Phantom- (n=15) und 1,2mm in der Patientenstudie (n=10). Der Zeitaufwand zwischen Planungs-CT und korrekter Nadelposition unter Verwendung des Navigationssystems betrug durchschnittlich 29 Minuten. Bei allen Punktionen war jeweils nur eine Kontrollaufnahme nötig. Es kam zu keinerlei Komplikationen. Schlussfolgerung: CAPPA IRad ermöglicht Punktionen selbst kleinster Läsionen mit höchster Präzision bei einfacher Handhabung. Vorteile sind die Zielgenauigkeit, die Möglichkeit der angulierten Nadelführung, die geringere Traumatisierung und die Reduktion der Strahlenexposition für Patient und Untersucher.

Korrespondierender Autor: Meier-Meitinger M

Uniklinik Erlangen, Radiologisches Institut, Maximiliansplatz 1, 91054 Erlangen

E-Mail: martinameier-meitinger@gmx.de