Rofo 2006; 178 - VO_315_2
DOI: 10.1055/s-2006-940838

Einzeitige oder mehrzeitige Operationen bei Patientinnen mit perkutan stanzbiopt./vacuumbiopt. gesicherten non-palpablen Mammakarzinomen und präop. sonogr. oder stereotaktisch gesteuerter Lokalisation

FK Schäfer 1, I Eden 1, W Jonat 1, M Heller 1, I Schreer 1
  • 1Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Kiel, Mammazentrum, Kiel

Ziele: Korrelation der Operationsfrequenz mit perkutaner Stanzbiopsie und präoperativer Lokalisationstechnik. Methode: Klinische Daten von 152 konsekutiven Patientinnen mit non-palpablem präoperativ perkutan histologisch gesichertem Mammakarzinom wurden analysiert: a)Mammographischer Herdbefund; b) Mikrokalk; c) sonographischer Herdbefund; d) sonographische Architekturstörung. Die Korrelation zwischen Tumorgröße, radiologischer Tumormorphologie, Qualität der Lokalisation und Anzahl der Operationen wurde untersucht. Eine exakte Drahtposition wurde definiert durch eine <3mm Distanz zum Tumor. Ergebnis: Bei 138 Patientinnen wurde eine brusterhaltende Therapie nach präoperativer Lokalisation versucht. 14 Patientinnen erhielten eine Ablatio mammae ohne präoperative Lokalisation. Die durchschnittliche Tumorgröße betrug 12mm für eine einzeitige, 17mm für eine mehrzeitige Operation. 47/72 (65%) Patientinnen konnten nach stereotaktischer Lokalisation einzeitig operiert werden, 25/72 (35%) mussten sich einem mehrzeitigen Eingriff unterziehen. 53/66 (80%) Patientinnen mit sonographisch gesteuerter Lokalisation waren einzeitig zu operieren, 13/66 (20%) mehrzeitig. In 123/13 (89%) war die Drahtposition exakt, in 15/138 (11%) Fällen lag die Drahtspitze maximal 10mm distant. Es ergab sich keine signifikante Korrelation zwischen der Anzahl der Operationen und der Drahtposition. Eine zusätzliche Operation wurde bei nicht tumorfreien Resektionsrändern, histologischer Unterschätzung oder residualen Mikrokalzifikationen in 24 Fällen vorgenommen. Aufgrund von multifokalen Tumoren erfolgte in 6 Fällen eine Mastektomie, in 6 weiteren Fällen war eine Axilladissektion erforderlich. 2 Mastektomien erfolgten auf Wunsch der Patientin. Schlussfolgerung: Eine perkutane Stanzbiopsie bzw.Vakuumbiopsie sowie eine exakte Drahtposition sind wesentliche Voraussetzung für ein einzeitiges definitives operatives Vorgehen bei nicht palpablen invasiven und nicht invasiven Mammakarzinomen, welches bei 75% unserer Patientinnen möglich war.

Korrespondierender Autor: Schäfer FK

Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Kiel, Mammazentrum, Michaelisstr. 5, 24105 Kiel

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