Rofo 2006; 178 - VO_319_1
DOI: 10.1055/s-2006-940862

Multislice CT des Abdomens: Dosisreduktion durch Verwendung einer automatischen Röhrenstrommodulation in der klinischen Routine

K Fechtner 1, AS Schipp 1, T Heye 1, T Knoch 1, G Nöldge 1, GW Kauffmann 1, J Hansmann 1
  • 1Universitätsklinik Heidelberg, Radiodiagnostik, Heidelberg

Ziele: Die automatische Modulation des Röhrenstromes (CareDose 4D®) passt das Röhrenstromzeitprodukt individuell an die jeweils durchstrahlte Körperregion an. Dazu wird die Schwächung der Strahlung für jede Winkelposition gemessen und anschließend die Minimaldosis berechnet, die nach einer Drehung von 180° noch benötigt wird, um eine weitere optimale Bildqualität zu erreichen. So wird für die folgenden 180° der Röhrenstrom moduliert. Ziel dieser retrospektiven Studie ist, die Dosisersparnis durch die automatische Dosismodulation bei Routine-CT-Abdomen-Aufnahmen zu quantifizieren. Methode: Ab Verfügbarkeit der automatischen Dosismodulation am 16-Zeilen MSCT (SOMATOM Sensation 16; Siemens, Forchheim, Deutschland) wurde diese in das bisherige Standardprotokoll aufgenommen. Die festen mAs Werte waren zuvor 120 mAs nativ und 160 mAs nach Kontrastmittel. Die Referenz mAs für die Modulation betrugen 160 bzw 190 mAs. Die übrigen Parameter (Nativ Kollimation 1,5mm, Slice 6, post Kontrastmittel Kollimation 1,5, Slice 4) blieben unverändert. In die Studie wurden konsekutiv alle Patienten aufgenommen, welche eine Voruntersuchung mit fixem Röhrenstrom hatten. Dokumentiert wurden der Signal-zu-Rausch Abstand, der CTDivol, das DLP, die effektiven mAs sowie die Anzahl der jeweils angefertigten Schichten der Nativ- und post-Kontrastmittel Serie. Ergebnis: Bei moduliertem Röhrenstrom ergaben sich bei 40 ausgewerteten Patienten im Mittel effektive mAs von 95 nativ bzw 112 nach Kontrastmittel. Die CTDi konnte von 9,1/12 auf 6,7/7,9 unter Verwendung des modulierten Röhrenstroms reduziert werden. Das mittlere DLP konnte bei angepasstem Röhrenstrom 466/594 auf ein mittleres DLP von 344/392 reduziert werden. Das Signal/Rausch Verhältnis als Maß der Bildqualität und die Zahl der Schichten variierten nicht. Schlussfolgerung: Allein durch den Einsatz der Röhrenstrom-Modulation kann bei gleich bleibender Qualität eine signifikante Dosisreduktion erreicht werden. Wir empfehlen daher, diese Technik in der Routine einzusetzen.

Korrespondierender Autor: Fechtner K

Universitätsklinik Heidelberg, Radiodiagnostik, Im Neuenheimer Feld 110, 69120 Heidelberg

E-Mail: kerstin.fechtner@med.uni-heidelberg.de