Rofo 2006; 178 - VO_320_4
DOI: 10.1055/s-2006-940872

Einfluss verschiedener Materialien zur Chemoembolisation auf die Schwächungskorrektur in der PET/CT, eine retrospektive Studie mit 19 Patienten

U Fronz 1, H Kuehl 1, A Bockisch 1, M Forsting 1, G Antoch 1
  • 1Universitätsklinikum Essen, Radiologie, Essen

Ziele: In der PET/CT Bildgebung wird die Schwächung der PET basierend auf den CT Daten ermittelt. Ein Anstieg der Hounsfield Einheiten (HE) in der CT durch Substanzen, die für die Chemoembolisation von Lebertumoren verwendet werden, beeinflusst somit die Schwächungskorrektur. Ziel der Studie ist es, den Einfluss verschiedener Chemoembolisationsmaterialien auf die PET-Aktivitätskonzentration zu quantifizieren. Methode: Wir analysierten retrospektiv 19 Patienten, die eine Chemoembolisation von Lebertumoren zwischen Juli 2001 und April 2005 erhalten hatten. Alle Patienten erhielten PET/CT Untersuchungen (35 insgesamt) der Leber nach Chemoembolisation. Die CT Bilddaten (erstellt in Anwesenheit der Chemoembolisationsmaterialien) wurden zur Schwächungskorrektur der PET verwendet. 14 der 19 ausgewerteten Chemoembolisationen wurden mit Lipiodol, 3 mit Wolframstaub und 2 mit Platin Clipmaterialien durchgeführt. Alle PET Bilddaten wurden analysiert auf Artefakte, definiert als eine Region mit hohem SUV Wert in den schwächungskorrigierten Bildern bei Vergleich mit den nicht schwächungskorrigierten Bildern. Ergebnis: Die Anwesenheit verschiedener Chemoembolisationsmaterialien resultierte in einer messbaren Überschätzung der FDG-Aktivitätskonzentration bedingt durch die CT-basierte PET-Schwächungskorrektur. Der Grad der Überschätzung korrelierte direkt mit der Konzentration der verschiedenen Substanzen. Platinclipmaterialien ergaben nur eine geringe Überschätzung der Aktivität (um das bis zu 1,5-fache), während Lipiodol und Wolframstaub zu einer Erhöhung der Aktivitätskonzentration um das bis zu 4-fache führten. Schlussfolgerung: Die CT-basierte PET-Schwächungskorrektur im PET/CT kann zu einer signifikanten Überschätzung der PET-Aktivitätskonzentration durch den Einfluss verschiedener Chemoembolisationsmaterialien führen. Bei der Befundinterpretation muss diese Überschätzung berücksichtigt werden, um falsch positive Befunde zu vermeiden. Es sollte in Zweifelsfällen auch auf die nicht schwächungskorrigierten Bilder zurückgegriffen werden.

Korrespondierender Autor: Fronz U

Universitätsklinikum Essen, Radiologie, Hufelandstr. 55, 45147 Essen

E-Mail: uwe.fronz@uni-essen.de