Rofo 2006; 178 - VO_402_8
DOI: 10.1055/s-2006-940919

Hochauflösende MR-Myokardperfusion bei 3T: Vergleich mit einem Standard-Perfusionsansatz bei 1,5T und diagnostische Genauigkeit bei Patienten mit V.a. koronare Herzkrankheit

K Strach 1, C Meyer 1, M Hackenbroch 1, CP Nähle 1, A Schmiedel 1, H Gieseke 1, HH Schild 1, T Sommer 1
  • 1University of Bonn, Department of Radiology, Bonn

Ziele: Evaluierung 1) einer hochauflösenden Ruhe-Myokardperfusion bei Probanden (Gruppe 1) bei 3T im Vergleich zu einem Standardansatz bei 1,5T sowie 2) der technischen Durchführbarkeit und diagnostischen Genauigkeit hochauflösender Stress-Rest-Myokardperfusionsstudien bei Patienten mit V.a. koronare Herzerkrankung (KHK) (Gruppe 2) bei 3T. Methode: Alle Perfusionsuntersuchungen (Gd-DTPA 0,05 mmol/kg KG) erfolgten mit einer T1-gewichteten k-Raum segmentierten Gradienten-Echo-Sequenz in Kombination mit paralleler Bildgebung.

Gruppe 1: 17 Probanden wurden mit 1) einer hochauflösenden Ruhe-Myokardperfusion bei 3T (Pixelgröße 3,78 mm2, Achieva 3,0T, Philips) und 2) einer Standard-Ruheperfusion bei 1,5T (Pixelgröße 9,86 mm2, Intera 1,5T, Philips) untersucht.

Gruppe 2: 19 Patienten mit klinischem V.a. KHK wurden mit einer hochauflösenden Stress- (Adenosin 140 ug/kg KG für 6min) und Ruhe-Perfusion bei 3T untersucht. Die Untersuchungsparameter waren äquivalent zur Probandenuntersuchung bei 3T.

Ausgewertet wurden 1) die relative myokardiale Signalintensitätszunahme [(maximale Signalintensität/baseline Signalintensität) x 100] für hochauflösende und Standard-Perfusionen, 2) die Bildqualität (4-Punkte-Skala: 1=nicht-diagnostisch, 4=exzellent) und bei Patienten zusätzlich die Sensitivität und Spezifität für die Detektion hämodynamisch relevanter Koronararterienstenosen (Goldstandard: Herzkatheter – luminale Diameterstenose >70%). Ergebnis: Gruppe 1: Die relative myokardiale Signalintensitätszunahme der hochauflösenden Ruhe-Perfusionen bei 3T zeigte keinen signifikanten Unterschied im Vergleich zum Standardansatz bei 1,5T (207% +/- 43 vs. 199% +/- 52, p>0,05). Die Bildqualität der hochauflösenden Perfusionsuntersuchungen bei 3T war signifikant besser im Vergleich zum Standardansatz bei 1,5T (3,1 +/- 0,7 vs. 2,2 +/- 0,4, p<0,01).

Gruppe 2: Die relative myokardiale Signalintensitätszunahme betrug 170% +/- 30 und die mittlere Bildqualität 2,7 +/- 0,7. Die Sensitivität und Spezifität der hochauflösenden Perfusionsuntersuchungen bei 3T für den Nachweis einer signifikanten KHK war 90% (n=9/10) und 78% (n=7/9). Schlussfolgerung: 1) Hochauflösende myokardiale Perfusionsstudien bei 3T bieten eine signifikant verbesserte Bildqualität im Vergleich zu einem Standardansatz bei 1,5T. 2) Perfusionsstudien bei 3T sind in der klinischen Routine bei KHK-Patienten durchführbar und zeigen eine hohe diagnostische Genauigkeit für den Nachweis einer hämodynamisch relevanten KHK.

Korrespondierender Autor: Strach K

University of Bonn, Department of Radiology, Heerstr. 48, 53111 Bonn

E-Mail: Katharina_.Strach@ukb.uni-bonn.de