Rofo 2006; 178 - VO_404_5
DOI: 10.1055/s-2006-940933

Uterusarterienembolisation (UAE) bei symptomatischer Adenomyosis uteri: Mittelfristige klinische Ergebnisse und MR-Bildgebung

TJ Kröncke 1, P Lohle 2, K Klazen 2, P Boekkoi 2, L Lampmann 2
  • 1Charité Universitätsmedizin Berlin, Institut für Radiologie, Berlin
  • 2Tilburg

Ziele: Bestimmung der klinischen Ergebnisse und Resultate der Bildgebung

nach UAE bei Adenomyosis uteri Methode: 42 prämenopausale Patientinnen (Medianes Alter 46 Jahre, Spanne 31–53J.) mit Adenomyosis uteri wurden an zwei Zentren (Charité Berlin, Campus Mitte; St. Elisabeth Ziekenhuis, Tilburg, Niederlande) zwischen Januar 1998 und November 2004 mittels UAE behandelt. 41/42 Pt. (98%) gaben eine Blutungsstörung im Sinne einer Menorrhagie, 36/42 Pt. (86%) pelvine Schmerzen und 17/42 Pt. (40%) Druckbeschwerden vor Therapie an. Anhand des MRT erfolgte eine Einteilung in drei Gruppen: (A) Adenomyosis uteri ohne Myome (N=17); (B) Dominante Adenomyosis uteri und Myome (N=16); Dominanz der Myome und Adenomyosis uteri (N=9); Die UAE erfolget mit 500–700 Mikrometer Trisacryl-Mikrosphären. Ein klinische Datenerhebung und MR-Bildgebung erfolgte vor UAE sowie annäherungsweise 3, 6 und 12 Monate und dann jährlich nach Therapie. Beschwerdeänderungen wurden anhand einer 4-Punkteskala (Beschwerdefreiheit, Besserung, keine Änderung, Verschlechterung) erhoben. Darüber hinaus wurde die Breite der Junktionalzone, sowie das Volumen des Uterus und des größten Myoms auf T2-gewichteten MRT-Aufnahmen vor und zum Zeitpunkt der letzten Kontrolle bestimmt. Ergebnis: Eine bilaterale UAE konnte bei allen 42 Pt. durchgeführt werden.

Die letzte klinische Kontrolle erfolgte im Median 17 Monate (Spanne 3–74 M.), die letzte MRT Kontrolle im Median 12 Monate (Spanne 3–36 M.) nach Therapie. Bei 6/42 Pt. (14%) wurde im Beobachtungszeitraum eine Hysterektomie (3 in Gruppe A, 2 in Gruppe B), bei einer Pt. eine Adenomyomresektion (Gruppe A) durchgeführt.

Beschwerdefreiheit bei Menorrhagie ließ sich in Gruppe A bei 12/17 Pt. (71%), in Gruppe B bei 13/16 Pt. (81%) und in Gruppe C bei 3/8 Pt. (40%) erreichen. Beschwerdefreiheit bei pelvinen Schmerzen ließ sich in Gruppe A bei 9/15 Pt. (60%), in Gruppe B bei 12/13 Pt. (92%) und in Gruppe C bei 2/8 Pt. (25%) erreichen. Beschwerdefreiheit bei pelvinen Schmerzen ließ sich in Gruppe A bei 3/4 Pt. (75%), in Gruppe B bei 6/7Pt. (86%) und in Gruppe C bei 6/6 Pt. (100%) erreichen. Die Breite der Junktionalzone verringerte sich bei den Pt. des Studienkollektivs im Median um 23% nach UAE. Das Volumen des Uterus verringerte sich nach UAE im Mittel um 43% (0–76%), das Volumen des dominanten Myoms um 69% (0–100%). Schlussfolgerung: Nach UAE bei Adenomyosis uteri ist eine Besserung von pelvinen Schmerzen sowie Druck- und Blutungsbeschwerden als auch eine Verringerung der Breite der Junktionalzone und des Myom- und Uterusvolumens nachweisbar. Nach mittelfristiger Datenlage stellt die UAE bei Adenomyosis uteri damit eine Alternative zur Hysterektomie dar. Weitere Studien sind jedoch erforderlich, um die klinische Erfolgsrate der UAE bei Adenomyosis uteri im Langzeitverlauf zu bestimmen.

Korrespondierender Autor: Kröncke TJ

Charité Universitätsmedizin Berlin, Institut für Radiologie, Schumannstrasse 20/21, 10098 Berlin

E-Mail: thomas.kroencke@charite.de