Rofo 2006; 178 - VO_404_6
DOI: 10.1055/s-2006-940934

Spezifische morphologische Verhaltensmuster submuköser Myome nach Embolisation im Mittelfristverlauf (>2 Jahre)

B Radeleff 1, K Fechtner 1, A Hakim 1, S Rimbach 2, GW Kauffmann 1, GM Richter 1
  • 1Radiologische Uniklinik Heidelberg, Abteilung für Radiodiagnostik, Heidelberg
  • 2Aachen

Ziele: Die Uterusmyomembolisation von submukösen Myomen wird gegenüber der Embolisation von intramuralen Myomen als mit einer höheren Komplikationsrate belastet eingeschätzt. Wir embolisierten 15 Patientinnen mit einem dominanten submukösen Myom (Wamsteker I und II) und berichten über unsere Erfahrungen (durchschnittliche Verlaufskontrolle 24 Monate). Methode: Seit Januar 2001 führten wir 106 Uterusmyomembolisationen unter Verwendung von Embosphere®-Partikeln durch, darunter 15 Patientinnen mit einem dominanten submukösen Myom. 10 Tage nach der Embolisation wurden die Patientinnen mittels MRT verlaufskontrolliert, weitere MRT-Kontrollen erfolgten nach 3, 6, 9 und 12 Monaten Das präinterventionelle MRT diente der morphologischen Myomanalyse, die MRT-Kontrolle 10 Tage nach Embolisation der Überprüfung der Devaskularisation, die späteren der Beurteilung des morphologischen Verlaufs.

Zu jedem MRT-Termin wurden die klinischen Symptome mittels detaillierten klinischen Fragebögen erfasst, zusätzlich nach 24 Monaten telefonisch. Ergebnis: 6 Patientinnen berichteten über spontane Myomabgänge, in den Verlaufs-MRT's zeigte sich zusätzlich der eingetretene Abgang der Myome bei zwei weiteren Patientinnen. Die Abgänge erfolgten zwischen 6 Wochen und 4 Monate nach der Embolisation. Bei einer Patientin erfolgte eine eintägige stationäre Aufnahme aufgrund einer vaginalen Blutung, die eindeutig auf einen Myomabgang zurückzuführen war. Schlussfolgerung: Im Vergleich zu Patienten mit intramuralen Myomen ist bei dominant submukösen Myomen ein vaginaler Myomabgang häufiger, allerdings ohne erhöhte Komplikationsrate. Abgehende submuköse Myome, die aufgrund ihrer Größe nicht spontan ausgestossen werden können, stellen eine potentielle Infektionsquelle dar und müssten ggf. hysteroskopisch entfernt werden.

Korrespondierender Autor: Radeleff B

Radiologische Uniklinik Heidelberg, Abteilung für Radiodiagnostik, INF 110, 69120 Heidelberg

E-Mail: boris_radeleff@med.uni-heidelberg.de