Rofo 2006; 178 - VO_406_4
DOI: 10.1055/s-2006-940949

Linksventrikuläre Funktionsverbesserung nach Pulmonalvenenisolation zur Therapie des Vorhofflimmerns: Ergebnisse der linksventrikulären Volumetrie in der MRT

A Koops 1, B Lutomsky 1, D Ueberschär 1, PM Bansmann 1, A Stork 1, S Willems 1, G Adam 1
  • 1Zentrum für Bildgebende Diagnostik und Intervention, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hamburg

Ziele: Die kathetergestützte Radiofrequenzablation zur Therapie des Vorhofflimmerns bezweckt in erster Linie die Prävention von Thrombembolien. Ferner ist aus der Normalisierung des Herzrhythmus jedoch auch eine linksventrikuläre Funktionsverbesserung abzuleiten. Ziel dieser Auswertung ist der Vergleich der Ejektionsfraktion (EF) vor und nach Pulmonalvenenablation. Methode: An 40 Patienten erfolgte am Vortag der elektrophysiologischen Intervention sowie nach Rhythmusnormalisierung in einem Intervall von 6 Monaten eine MRT bei 1,5 T. Dabei wurden in der kurzen Herzachse unter vollständiger Abdeckung des linken Ventrikels Einzelschicht-TrueFISP-Sequenzen angefertigt. Mittels Herzhöhlenvolumetrie wurde das endsystolische und enddiastolische linksventrikuläre Volumen zur Berechnung der EF vor und nach Pulmonalvenenisolation in randomisierter Folge berechnet. Zur statistischen Auswertung wurde das Patientenkollektiv in eine Gruppe mit initialer EF >50% und mit initialer eingeschränkter EF <50% unterteilt und mittels zweiseitigem Student T-Test analysiert. Ergebnis: 33 Patienten zeigten initial eine EF >50%, 7 Patienten eine EF <50%. In der Subpopulation mit initial normaler EF berechnete sich vor Ablation eine EF von im Mittel 60%, welche nach der Intervention mit 59% keine signifikante Änderung aufzeigte (p>0,17). Dagegen findet sich in der Subpopulation mit initial eingeschränkter EF eine signifikante Steigerung der EF von im Mittel 42% auf 57% (p<0,01). Schlussfolgerung: Die kathetergestützte Pulmonalvenenisolation zur Therapie des Vorhofflimmerns vermag die linksventrikuläre Auswurffraktion signifikant zu verbessern. Dieses sollte bei der Differentialindikation der Therapieoptionen bei Patienten mit Komorbidität des Vorhofflimmerns und der Herzinsuffizienz verstärkt berücksichtigt werden.

Korrespondierender Autor: Koops A

Zentrum für Bildgebende Diagnostik und Intervention, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Martinistraße 52, 20246 Hamburg

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