Rofo 2006; 178 - VO_407_6
DOI: 10.1055/s-2006-940957

Wertigkeit der Mehrzeilen-CT-Angiographie zur prä-interventionellen Planung von Implantationen arterieller hepatischer Portsysteme zur lokalen Chemotherapie

L Lehmkuhl 1, T Denecke 1, A Miersch 1, B Hildebrandt 1, E Lopez-Hänninen 1, R Felix 1, J Ricke 1
  • 1Klinik für Strahlenheilkunde, Diagnostische Radiologie, Berlin

Ziele: Ermittlung der Wertigkeit einer prä-interventionellen Mehrzeilen-CT-Angiographie (MSCTA) für das interventionelle Management bei der Implantation arterieller hepatischer Portsysteme zur lokalen Chemotherapie. Methode: Insgesamt 22 Patienten mit auf die Leber beschränkten asynchronen Metastasen kolorektaler Karzinome, die für eine Implantation eines arteriellen hepatischen Portsystems vorgesehen waren, erhielten eine dreiphasige Mehrzeilen-CT des Abdomen. Anhand von VRT- und MIP-Rekonstruktionen der arteriellen CT-Phase wurden von 2 Radiologen die arterielle hepatische Gefäßanatomie klassifiziert und das interventionelle Procedere prospektiv festgelegt. Analysekriterien waren: (1) Ursprung und Konfiguration des Truncus coeliacus einschl. Abgangswinkel, (2) Ursprung der A. mes. sup., (3) Winkel der A. hep. com. zum Truncus coeliacus, (4) Ursprung, Abgangswinkel und Lage der A. hep. dext., (5) Ursprung und Lage der A. hep. sin., (6) Auftreten und Lage einer A. hep. med. bzw. (7) akzessorischer Arterien, (8) Distanz der A. gastroduodenalis zur A. hep. sin, (9) Lage der A. gastrica dext. und (10) die Pfortdaderperfusion. Es wurden Vorhersage getroffen bzgl. (A) der arteriellen Katheter-Endlage, (B) des Kathetertyps, (C) der Notwendigkeit einer Embolisation, (D) eines Führungskatheters oder (E) einer Änderung des Procedere gegenüber dem Standardvorgehen und (F) des Zeitaufwands. Die Aussagen wurden mit dem angiographischen Befund und dem endgültigen interventionellen Vorgehen korreliert. Ergebnis: Die korrekte anatomische Beschreibung mittels MSCTA gelang bei 21 von 22 Patienten (95% CI=95.65; 78.05–99.89). Die prospektive Planung des interventionellen Vorgehens anhand der MSCTA war in 18 von 22 Fällen korrekt (95% CI=78.26; 56.30–92.54). Abweichungen traten bei Vorhersagen zur Katheter-Endlage (2/22), zur Notwendigkeit einer Embolisation bzw. eines Führungskatheters (je 1/22) und zum Zeitaufwand (2/22) auf. Schlussfolgerung: Die Mehrzeilen-CT-Angiographie erwies sich als zuverlässiges Verfahren zur präinterventionellen Planung von Implantationen arterieller hepatischer Portsysteme.

Korrespondierender Autor: Lehmkuhl L

Klinik für Strahlenheilkunde, Diagnostische Radiologie, Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin

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