Rofo 2006; 178 - VO_408_5
DOI: 10.1055/s-2006-940965

Standard MR Angiographie und zeitaufgelöste MR Angiographie zur Bildgebung der peripheren Gefäße bei Diabetikern

G Andreisek 1, T Pfammatter 2, D Nanz 2, P Hervo 3, R Koppensteiner 4, B Marincek 2, D Weishaupt 2
  • 1Institut für Diagnostische Radiologie, Universität Zürich, Engelsberg
  • 2Zürich
  • 3Paris
  • 4Wien

Ziele: Venöse Überlagerungen der Arterien an den Unterschenkeln limitieren die Wertigkeit kontrastmittelgestützter MR Angiographien der Becken- Bein- Gefäße. Ziel der Studie war die Bestimmung der diagnostischen Genauigkeit einer Kombination aus einer kontrastmittelgestützten MR Angiographie der Becken- Bein- Gefäße mit einer zeitaufgelösten MR Angiographie der Unterschenkel und Füße zur Beurteilung der peripheren Gefäße bei Diabetikern mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit (PAVK). Methode: Bei 31 Diabetikern mit symptomatischer PAVK wurde in einer Sitzung eine kontrastmittelgestützte MR Angiographie der Becken- Bein- Gefäße und eine gezielte zeitaufgelöste MR Angiographie (TRICKS) der Unterschenkel und Füße durchgeführt. Alle arteriellen Segmente der Becken- Bein- Gefäße inklusive der Nierenarterien bis zu den Vorfußarterien wurden bezüglich ihrer diagnostischen Auswertbarkeit und des Grades ihrer Stenosierung analysiert. Die Feinnadel- Angiographie diente als Goldstandard. Der Wilcoxon- Vorzeichen- Test wurde verwendet, um signifikante Unterschiede in den verschiedenen bildgebenden Methoden aufzuzeigen. Ergebnis: Die diagnostische Auswertbarkeit der arteriellen Segmente der Unterschenkel- und Fußgefäße war in der zeitaufgelösten MR Angiographie signifikant höher als in der kontrastmittelgestützten Standard – MR Angiographie (p < 0.025). Die Sensitivität und Spezifität der kontrastmittelgestützten Standard – MR Angiographie bezüglich hämodynamisch relevanter Stenosen (>50% Lumeneinengung) war an den Oberschenkelgefäßen 84 bzw. 97%, an den Unterschenkelgefäßen 80 bzw. 90% und am Fuß nicht messbar (zu wenig auswertbare Gefäßsegmente). Diese Werte verbesserten sich mittels der zeitaufgelösten MR Angiographie (Unterschenkel 85 bzw. 92% und Fuß 62 bzw. 89%). Schlussfolgerung: Die zeitaufgelöste MR Angiographie ist der kontrastmittelgestützten Standard – MR Angiographie der Becken- Bein- Gefäße im Hinblick auf die Anzahl der diagnostisch auswertbaren Gefäßsegmente und die diagnostischen Genauigkeit des Grades der Stenosierungen überlegen.

Korrespondierender Autor: Andreisek G

Institut für Diagnostische Radiologie, Universität Zürich, Zeilerer 18, 84549 Engelsberg

E-Mail: gustav@andreisek.de