Rofo 2006; 178 - VO_415_1
DOI: 10.1055/s-2006-941006

Long-term follow-up von Sirolimus beschichteten Stents in der Arteria Carotis im Schweinemodell

G Tepe 1, J Schmehl 1, F Reddig 1, S Heller 1, B Wiesinger 1, CD Claussen 1, S Duda 2
  • 1Universität Tübingen, Radiologische Diagnostik, Tübingen
  • 2Berlin

Ziele: Die Stentimplantation ist ein zunehmend akzeptiertes Verfahren zur Therapie der symptomatischen Stenose der Arteria Carotis [AC]. Die Restenose nach Stentimplantation ist zwar vergleichsweise gering, mit zunehmender Zahl therapierter Patienten und längerem follow-up könnte sich jedoch das Problem der Restenose häufen. Methode: Acht Schweine erhielten randomisiert und verblindet entweder einen unbeschichteten Nitinol Stent (SMART) oder einen mit Sirolimus beschichteten Stent in die rechte bzw. linke AC. 3 Tage vor der Intervention wurde mit einer kombinierten Aspirin-und Clopidogrel-Therapie begonnen. Die Therapie mit Aspirin wurde für 4 Wochen und die Clopidogrel-Gabe für 10 Tage fortgesetzt. Ein Angiographie und IVUS-Untersuchung erfolgte nach 6 Wochen und 6 Monaten. Nach 6 Monaten wurden die Tiere abgetötet und Histologien gewonnen. Ergebnis: Nach 6 Wochen kam es in beiden Gruppen zu je 2 subakuten Gefäßverschlüssen. In den verbleibenden Gefäßen war die Neointima der Sirolimus coated stents [SES] deutlich geringer als bei den unbeschichteten Stents (0.7±1.0 mm2 vs. 5.9±2.5 mm2). Dieser positive Effekt von den SES hatte auch nach 6 Monaten Bestand, wohingegen die Restenose in den unbeschichteten Stents weiter zunahm. Interessanter Weise war in der SES Gruppe eine deutlich stärkere Entzündungsreaktion zu sehen. Schlussfolgerung: SES könnten bei bestimmten Indikationen angewendet werden um die Restenoserate zu senken. Die hohe Rate an subakuten Thrombosen in beiden Gruppen ist vermutlich auf die kurze antithrombozytäre Therapie zurückzuführen. Die vermehrte Entzündungsreaktion durch die SES könnte durch die Polymerbeschichtung hervorgerufen worden sein. Trotzdem konnte die Neointimaproliferation auch im Langzeit follow-up durch SES deutlich reduziert werden.

Korrespondierender Autor: Tepe G

Universität Tübingen, Radiologische Diagnostik, Hoppe-Seyler-Str.3, 72076 Tübingen

E-Mail: gunnar.tepe@med.uni-tuebingen.de