Rofo 2006; 178 - WI_PO_2
DOI: 10.1055/s-2006-941054

Nachverarbeitung von Ganzwirbelsäulen MRT-Bildern mittels homomorphem Filter zur Homogenitätsverbesserung

C Müller-Horvat 1, M Lichy 1, V Jellus 2, M Horger 1, C Pfannenberg 1, B Kiefer 2, F Schick 1, CD Claussen 1, HP Schlemmer 1
  • 1Radiologische Klinik der Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Diagnistische Radiologie, Tübingen
  • 2Erlangen

Ziele: Digitale Nachverarbeitung mittels Filter kann die Bildqualität steigern und sie kann eine bei der Befundung manchmal nötige manuelle Fensterung der Bilddaten aufgrund von Spuleninhomogenitäten vermeiden. Ziel dieser Studie war, bei Patienten mit Plasmozytom den homomorphen Filter bei Ganzwirbelsäulenaufnahmen zu evaluieren. Methode: Bei 23 Patienten mit diagnostiziertem Plasmozytom wurden Ganzkörper-MRT Untersuchungen inklusive Wirbelsäulenaufnahmen in 2 verschiedenen Abschnitten durchgeführt. Die beiden Regionen der Wirbelsäule wurden anschließend zu einem Datensatz der kompletten Wirbelsäule zusammengefasst und digital mittels dem homomorphen Filter nachverarbeitet. Die SNR und CNR Auswertung wurde mittels „region-by-region“ Analyse durchgeführt. Zusätzlich wurde die Änderung der Signalintensitäten durch den Filter Pixel für Pixel berechnet und mit Matlab® visualisiert. Ergebnis: Alle Pathologien wurden auch nach digitaler Nachverarbeitung noch korrekt erkannt und das klinische Stadium der Patienten wurde nicht beeinflusst. Das CNR der Wirbelkörper im Vergleich zu den fokalen Läsionen war statistisch nicht signifikant verschieden (P=0,12) bei den T1-gewichteten Sequenzen als auch bei den T2-gewichteten Sequenzen. Der subjektive Eindruck der Bildqualität und Homogenität der nachverarbeiteten Bilder war in 22/23 Fällen verbessert und es musste in keinem dieser Fälle eine manuelle Nachfensterung vorgenommen werden. Schlussfolgerung: Der homomorphe Filter kann sehr einfach in die klinische Routine integriert werden als Teil einer vollautomatischen Nachverarbeitung. Dies kann den Workflow sowohl bei der Befundung als auch bei der Präsentation der Bilddaten in interdiziplinären Konferenzen verbessern. In dieser Studie war es nach Anwendung des Filters in 22/23 Fällen nicht nötig, Helligkeit oder Kontrast manuell nachzubessern, was bei der aktuellen Datenflut von Ganzkörperuntersuchungen eine Zeitersparnis bei der Befundung einbrachte.

Korrespondierender Autor: Müller-Horvat C

Radiologische Klinik der Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Diagnistische Radiologie, Hoppe-Seyler-Straße 3, 72076 Tübingen

E-Mail: christian.mueller@med.uni-tuebingen.de