Rofo 2006; 178 - WI_PO_11
DOI: 10.1055/s-2006-941063

Ganzkörper Bildgebung – Betriebswirtschaftliche Betrachtung zur MRT und PET-CT im onkologischen Staging

C Plathow 1, C Pfannenberg 1, M Lichy 1, P Aschoff 1, H Bock 1, CD Claussen 1, SM Eschmann 1, HP Schlemmer 1
  • 1Eberhard-Karls Universität Tübingen, Diagnostische Radiologie, Tübingen

Ziele: Darstellung und Diskussion betriebswirtschaftlicher Aspekte und möglicher Einsparpotenziale durch die Ganzkörper (GK) MRT und GK PET-CT beim onkologischen Staging. Methode: Die zu berücksichtigenden Kosten und möglichen Einsparpotenziale der beiden Techniken werden den aktuellen diagnostischen Empfehlungen der AWFM (Arbeitsgemeinschaft Wissenschaftlich Medizinischer Fachgesellschaften) bei fortgeschrittenen Tumorerkrankungen der fünf häufigsten Tumorentitäten modellhaft gegenübergestellt. Zeitliche und monetäre Einsparpotenziale werden erfasst, wobei invasive, endoskopische und endosonographische Untersuchungsempfehlungen bewusst nicht berücksichtigt werden. Die Berechnungen bilden somit eine Erfassung der minimalen Einsparpotenziale. Ergebnis: Eine eigene Ziffer der Gebührenordnung Ärzte für die GK Bildgebung gibt es nicht, unter Verwendung der häufig verwendeten Ziffern 5700–5730 sowie 5378, 5489 ergaben sich bei einem einfachen Satz Kosten für eine GK MRT von 720,23 € (60 Min Untersuchungsdauer) bzw. 774,74 € (60 bzw. 90 Min Untersuchungsdauer) für eine GK PET-CT. Es konnten deutliche Einsparpotenziale in Abhängigkeit von der Tumorentität differenziert werden. Beim Staging des Bronchial Ca bei Anwendung einer GK MRT nach der modellhaften Berechnung konnten mindestens 291,08 € und 85 Min, gegenüber herkömmlichen Stagingmethoden eingespart werden, bei der GK PET-CT 88,14 € und 45 Min. Schlussfolgerung: GK MRT und PET-CT sind Verfahren, die ein komplettes TNM Staging in nur einer Untersuchungssitzung ermöglichen können. Durch die Reduktion der Anzahl notwendiger Untersuchungen mit konsekutiver Zeitersparnis erscheint eine Kostenreduktion des Tumorstagings durch diese beiden Verfahren grundsätzlich möglich, wobei das Potenzial zwischen den verschiedenen Tumorentitäten sehr unterschiedlich sein kann.

Korrespondierender Autor: Plathow C

Eberhard-Karls Universität Tübingen, Diagnostische Radiologie, Hoppe-Seyler-Str. 3, 72076 Tübingen

E-Mail: christian.plathow@med.uni-tuebingen.de