Rofo 2006; 178 - WI_PO_15
DOI: 10.1055/s-2006-941067

Evaluierung der diagnostischen Genauigkeit der hochauflösenden KM-MRA mit 1,0 molarem KM bei PAVK im Bereich der infrapoplitealen Gefäße.

JO Balzer 1, V Khan 1, RG Ritter 1, K Eichler 1, T Schmitz-Rixen 1, TJ Vogl 1
  • 1Klinikum der J.W.G.-Universität Frankfurt, Inst. für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt

Ziele: Die KM-MRA wird heute zunehmend primär zur Diagnostik bei Patienten mit AVK eingesetzt. Ziel ist die prätherapeutische Beurteilung der Genauigkeit der KM-MRA bei Läsionen der infrapoplitealen Strombahn unter Verwendung von 1,0 molarem KM. Methode: 56 Patienten mit Stenosen oder Okklusionen im Bereich der Unterschenkelgefäße wurden prospektiv vor interventioneller oder chirurgischer Therapie mittels KM-MRA untersucht. Die KM-MRA wurde an einem 1,5T MRT (Symphony Quantum, Siemens) unter Verwendung der phased array Extremitätenspule und 1,0 molarem KM (Gadovist, Schering AG) durchgeführt. Korreliert wurden die Ergebnisse mit der DSA oder dem intraoperativen Befund. Die Einteilung der Läsionen erfolgte in normal, stenotisch (<50%, 50–70%, >70%) oder okkludiert. Für die Therapieplanung wurden die KM-MRA- und DSA-Ergebnisse berücksichtigt. 32 Patienten erhielten einen femoro-cruralen Bypass, 24 Patienten eine PTA oder Laser-PTA der Unterschenkelgefäße. Ergebnis: Insgesamt wurden 141 abnormale arterielle Segmente mittels KM-MRA und/oder DSA diagnostiziert. In 94% korrelierte die KM-MRA mit der DSA bei der Stenosegradbestimmung. In 13,7% lag eine Überschätzung der Perfusionsverhältnisse in der KM-MRA vor. In 3 Fällen konnte intraoperative kein anschlussfähiges Gefäß, trotz regelrechter Perfusion in der KM-MRA, gefunden werden. In 97% wurde mit beiden Methoden ein übereinstimmender Therapieplan entworfen werden. Schlussfolgerung: Die KM-MRA der Unterschenkelgefäße ist, bei sorgfältiger Interpretation der Befunde, eine sichere Methode für die Diagnostik von infrapoplitealen Läsionen. Eine Korrelation mit den klinisch angiologischen Befunden (Dopplerindex) ist jedoch unabdingbar für die korrekte Interpretation der infrapoplitealen Perfusionsverhältnisse.

Korrespondierender Autor: Balzer JO

Klinikum der J.W.G.-Universität Frankfurt, Inst. für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Theodor-Stern-Kai 7, 60596 Frankfurt

E-Mail: j.o.balzer@em.uni-frankfurt.de