Rofo 2006; 178 - WI_PO_39
DOI: 10.1055/s-2006-941091

Spinlabeling-Perfusionsbildgebung zum Monitoring der MR-gesteuerten Radiofrequenz-Ablation des Nierenzellkarzinoms

A Boss 1, P Martirosian 1, T Schraml 1, S Clasen 1, M Kuczyk 1, A Anastasiadis 1, CD Claussen 1, F Schick 1, PL Pereira 1
  • 1Universität Tübingen, Diagnostische Radiologie, Tübingen

Ziele: Die MR-Perfusionsbildgebung wurde in einer Pilotstudie als Technik zum Monitoring nach MR-gesteuerter Radiofrequenzablation (RFA) von Nierenzellkarzinomen eingesetzt. Eine Arterial-Spin-Labeling-Technik wurde zur Beurteilung der Vollständigkeit der Tumorzerstörung und der Koagulationsausdehnung mit konventioneller kontrastverstärkter T1-gewichteter (CE-T1w) und anatomischer T2-gewichteter Bildgebung verglichen. Methode: Zehn Patienten mit Nierenzellkarzinomen wurden durch RFA behandelt. Einen Tag vor der RFA, einen Tag danach und sechs Wochen später wurden MR-Perfusionsmessungen der Nieren mit einem 1.5-Tesla-Kernspintomographen durchgeführt. Die mit einer FAIR-TrueFISP-Spinlabeling-Technik gewonnenen Perfusionsbilder wurden mit konventioneller CE-T1w Perfusionsbildgebung und T2-gewichteten Aufnahmen verglichen. Ergebnis: Perfusionsbilder in der akuten Phase nach RFA zeigten eine höhere Übereinstimmung mit dem endgültigen nach 6 Wochen erreichten Ablationsvolumen als T2-gewichtete Bilder, welche typischerweise das wahre Nekrosenvolumen unterschätzten. Im Nachweis residuellen Tumorgewebes ergänzten sich beide Modalitäten. Der Ausschluss residuellen Tumorgewebes gelang mit größerer Verlässlichkeit durch die Perfusionsmethoden. Beide Perfusionsmodalitäten zeigten ausreichende Bildqualität für das Post-RFA-Monitoring. Schlussfolgerung: Die Perfusionsbildgebung bietet eine höhere Vorhersagbarkeit der vollständigen Tumorzerstörung und des Koagulationsdurchmessers als die T2-gewichtete Bildgebung. Um die potentiell nephrotoxischen Gadolinium-Chelate in dieser Patientenkohorte zu vermieden, sollte in weiteren Studien die FAIR-TrueFISP als Perfusionstechnik verwendet werden.

Korrespondierender Autor: Boss A

Universität Tübingen, Diagnostische Radiologie, Hoppe-Seyler-Str. 3, 72076 Tübingen

E-Mail: andreas.boss@med.uni-tuebingen.de