Rofo 2006; 178 - WI_PO_63
DOI: 10.1055/s-2006-941115

MR-Bildgebung der Antigen-induzierten Arthritis mit dem neuen Folat-Rezeptor-spezifischen MR-Kontrastmittel P866

O Saborowski 1, HJ Raatschen 2, GH Simon 2, Y Fu 2, C Corot 3, HE Daldrup-Link 2
  • 1Universitätsspital Basel, Medizinische Radiologie, Basel
  • 2San Francisco
  • 3Paris

Ziele: Nachweis der Antigen-induzierten Arthritis mit dem neuen Folat-Rezeptor-spezifischen MR-Kontrastmittel P866 (Guerbet Group, Paris, France). Methode: Bei 15 Sprague-Dawley-Ratten wurde mit Freundschem Adjuvans eine Monoarthritis des rechten Kniegelenkes induziert, das kontralaterale linke Knie diente als internes Kontrollgelenk. Beide Kniegelenke wurden an einem 2 T-Tier-MR-Scanner mit T1-Gradientenecho (GE)- 80/50/1,7 (Flipwinkel/TR/TE) und Inversion-Recovery 3000/1500/50–200 (TR/TE/TI) -Sequenzen untersucht. 3 Ratten wurden mit zunehmender P866-Dosis, 6 Ratten nach Injektion von 0,02 mmol Gd/kg P866 und 6 Ratten nach Injektion (p.i.) von 0,1 mmol Gd/kg Gd-DOTA untersucht. In der P866-Gruppe wurden ausserdem 3 Ratten nach einem Intervall von 24h mit dem Vergleichs-MR-Kontrastmittel P1001 untersucht, das eine nahezu identische chemische Struktur wie das P866, aber keine Folat-Affinität besitzt. Delta Signalintensitäts (SI)–Werte und T1-Relaxationszeiten der arthritischen und normalen Kniegelenke wurden bestimmt. Unterschiede der quantitativen Daten des rechten und linken Gelenkes und der verschiedenen Kontrastmittelgruppen wurden mit t-Tests auf Signifikanz überprüft und mit der Histopathologie der Gelenke korreliert. Ergebnis: Eine P866-Dosis von 0,02 mmol Gd/kg erwies sich als optimale Konzentration für die Arthritisdiagnose. Direkt nach der Kontrastmittelinjektion zeigte die Synovitis einen deutlichen Perfusionseffekt mit jedem der drei MR-Kontrastmittel. Spätaufnahmen, 2h p.i., zeigten jedoch ausschließlich signifikant erniedrigte T1-Relaxationszeiten der Synovitis nach Gabe von P866 (p<0.05), nicht jedoch P1001 oder Gd-DOTA (p>0.05). Dies lässt auf eine spezifische Retention des P866 im Entzündungsgewebe schließen. Die kontralateralen normalen Gelenke zeigten mit jedem der drei MR-Kontrastmittel kein oder nur ein minimales Enhancement. Histologisch konnten FR-positive Makrophagen im arthritischen Gelenk, nicht jedoch im kontralateralen normalen Gelenk nachgewiesen werden. Schlussfolgerung: Das Folatrezeptor-spezifische MR-Kontrastmittel P866 zeigt eine spezifische Anreicherung in der Antigen-induzierten Arthritis.

Korrespondierender Autor: Saborowski O

Universitätsspital Basel, Medizinische Radiologie, Petersgraben 4, 4031, Basel

E-Mail: osaborowski@web.de