Rofo 2006; 178 - FO_PO_19
DOI: 10.1055/s-2006-941171

Pulmonale Komplikationen bei neutropenischen Patienten nach allogener Knochenmark (KMT)- und Stammzelltransplantation (PBSCT)

G Borte 1, W Pönisch 1, T Schulz 1, T Kahn 1
  • 1Radiologische Klinik d. Universität Leipzig, Leipzig

Basierend auf einem großen hämatologischen Transplantations-Krankengut (160 Pat./a) werden typische Befundmuster gesicherter bakterieller, mykotischer (Hauptaugenmerk invasive Aspergillose), viraler Infiltrate sowie GvHD-Befunde (BO) und meist therapieassozierte cardiale Veränderungen in Rö.Thorax – Untersuchungen und CT demonstriert. Der vielfach bekannte zeitliche Bezug der Infiltratformen zur Transplantation (Frühphase, Spätphase) sowie transplantationsbedingte Risikofaktoren werden tabellarisch dargestellt und gewertet.

Als Pneumoniekriterien gelten:

*flächige Konsolidierungen (mit pos.Bronchopneumogramm)

*noduläre Herdbefunde (mit oder ohne Halo bzw. Luftsichel/Kaverne)

*Mattglasphänomene im CT

*nachweisbar neu aufgetretene, reticuläre Verschattungsmuster ohne cardiale Dekompensationszeichen

Lernziele:

Unsere klinischen Partner haben an die Bildgebung neutropenischer Patienten hohe Ansprüche, weil das therapeutische Vorgehen bei definiertem Krankheitsbild, d.h. Einschränkung des Erreger-Spektrums, zielgerichteter erfolgen kann.

Unter Verwendung klinischer Informationen (gemeinsame Filmvisiten) muss im Kontext von konventioneller Diagnostik (Thoraxverlaufsserien) und CT neben der Detektion auch minimaler Läsionen immer eine Differenzierung (bzw. Differenzierungsversuch) folgender Veränderungen vorgenommen werden:

  • interstitielle vs. alveoläre Verschattungsmuster

  • tumoröser vs. entzündlich-infiltrativer Veränderungen

  • interstitiell pneumonische vs. cardiale/volumenbedingte Verschattungsmuster

Korrespondierender Autor: Borte G

Radiologische Klinik d. Universität Leipzig, Liebigstrasse, 04103 Leipzig

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