Diabetologie und Stoffwechsel 2006; 1 - A154
DOI: 10.1055/s-2006-943879

Evaluation eines Fortbildungskonzeptes zur Insulininjektion für medizinisches Assistenzpersonal

B Osterbrink 1, E Braune 2, S Carstensen 2, G Michels 3, D Schöning 4, ML Krompholz 5
  • 1Mathias-Spital, Rheine, Germany
  • 2Diabetes-Schwerpunktpraxis Dr. Braune, Lilienthal, Germany
  • 3Bethanien Krankenhaus, Hamburg, Germany
  • 4St. Clemens Hospitale Sterkrade, Oberhausen, Germany
  • 5Novo Nordisk, Mainz, Germany

Einleitung: Zunehmend findet die erste Insulininjektion beim Hausarzt statt, die Einbindung der Arzthelferinnen in Erläuterung und Kontrolle der Insulininjektion könnte ihn dabei unterstützen. Im stationären Bereich ist meist das Pflegepersonal mit der Durchführung der Insulininjektion beauftragt. Eine praxisnahe Fortbildung für medizinisches Assistenzpersonal wurde daher gewünscht.

Ziel: Ziel war die Entwicklung, Durchführung und Evaluation eines halbtägigen Seminars, das auf die speziellen Anforderungen dieser Zielgruppe ausgerichtet ist.

Methoden: Diabetesberaterinnen (DB) entwickelten ein einheitliches Konzept (theoretischer + praktischer Teil, Begleitmaterialien, Trainerausbildg.). Bundesweit wurden nach diesem Konezpt 2005 Workshops durchgeführt. In 45 Veranstaltungen mit 874 Teilnehmern wurde eine Seminarbeurteilung mittels standardisierter Fragebögen erhoben.

Ergebnisse: 694 Fragebögen (79%) standen zur Auswertung zur Verfügung. Jeweils 97% der Teilnehmer beurteilten den Workshop als sehr gut bzw. gut in Hinblick auf Anschaulichkeit sowie Fachkompetenz der Referentin. Von den Themen wurden als sehr wichtig bzw. wichtig angesehen: Grundlagen des Stoffwechsels und der Insulintherapie: 90%,

Insulinarten/Insulinlagerung: 93%,

Injektionstechnik/Spritzstellen: 89%,

Ausprobieren der Pens: 88%,

häufige Handhabungsfehler bei Pens: 91%,

Unterzuckerung: 89%,

Patientenschulung: 82%,

rechtliche Aspekte: 69%,

Praxistipps der Referentin: 91%.

Die Teilnehmer fanden die Begleitmaterialien hilfreich. Fertigpens sind nach Meinung der Teilnehmer sehr geeignet für ihre Patienten werden derzeit aber seltener eingesetzt.

Schlussfolgerung: Dieses Konzept für die Fortbildung von medizinischem Assistenzpersonal hat sich bewährt. Es wird idealerweise durch Diabetesberaterinnen als kompetente Vermittler “auf Augenhöhe“ durchgeführt. Vom sicheren Umgang mit Insulin, Pens und Injektionstechnik profitieren sowohl Patienten als auch Ärzte (DMP), die ihr Assistenzpersonal mit dieser Bildungsmaßnahme verstärkt in die Betreuung von Menschen mit Diabetes einbeziehen können.