RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-2006-944138
Komplexe Bewegungstherapie bei Frauen/DM 2 mit KHK nach Altersgruppe
Die Beeinflussung des kardiovaskulären Risikos ist bei Frauen in Abhängigkeit von der physischen Dekonditionierung bei DM 2/ KHK noch unzureichend untersucht. Es wurde deshalb die Wirkung einer komplexen Bewegungstherapie (KBT) auf die Dynamik der Apo-Lipoproteine in Abhängigkeit der Alters gruppen über 3 Wochen analysiert. 85 Frauen mit stabilem BZ-Tagesprofil und definitiver KHK (Koronarangiographie)- nahmen an der Beobachtung getrennt nach Alter (A<55J) bzw. (B>55J.) teil. Die Addition der Elemente der KBT pro Tag und pro Woche ergab den Bereich:
-
Optimale KBT ≥1200 Kcal/Woche (oKBT)
-
Moderate KBT ≤1200 Kcal/Woche (mKBT)
Bei oKBT wurde eine sig. HDL- Zunahme in den Zielbereich 1,45 (p<0.001) beobachtet. Eine nur mKBT ergab keine sig. Veränderung. Analog kam es zum Anstieg des Apo- Index von 0,71 auf 1.07 (p<0.001) unter oKBT, während die mKBT keinen Anstieg erreichte. Frauen mit oKBT hatten einen Kcal-Verbrauch/ Woche von SD 2870+215 zu mKBT 1055+151. Dies traf sowohl auf Patientinnen mit HbA1c Ausgangswert >8.0% wie auch im Therapie- bereich 6,5 bis 8.0% zu.
Nur eine oKBT im minimalen Zeitraum von 3 Wochen unter stationären Bedingungen ist in der Lage den Apo-Index unter den gegebenen Bedingungen zu normalisieren. Damit kann das hohe kardiovaskuläre Risiko bei DM2/KHK auch bei Frauen effektiv beeinflusst werden über die Anpassung des Lebensstiles mit Focus der physischen Rekonditionierung, wobei der Grad der bestehenden individuellen Dekonditionierung Berücksichtigung findet.
Auch kann mit den Resultaten gezeigt werden, dass die >55J Frauen eine vergleichbare metabolische Effizienz erreichen. Dabei lag der Kcal-Verbrauch/Woche sig. (p<0.01) unter dem von Frauen <55J.
Diese Aussage sollte als Hinweis gewertet werden, dass auch Frauen unabhängig vom Alter von der individualisierten komplexen Bewegungstherapie schon im Zeitraum von 3 Wochen profitieren können. Dabei kam es zu keinen kardiovaskulären Zwischenfällen. Eine Fortsetzung unter ambulanten Bedingungen der DM-Sportgruppe wird zukünftig geprüft.