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DOI: 10.1055/s-2006-944487
Fetale Kontrastsonographie zur verbesserten Beurteilung gekammerter Ergüsse und Therapieplanung bei fetalem Hydrothorax
Hintergrund: Nach perkutanen Ultraschall gesteuerten Thorakozentesen oder pleuroamnialen Drainageanlagen bei Ungeborenen mit Hydrothorax wird im weiteren Verlauf häufig eine Kammerung des Ergusses durch Fibrinmembranen mit Drainageinsuffizienz beobachtet.
Fallbericht: Bei einer 34-jährigen G-2/P-1 wurde in der 24+2 SSW ein bilateraler fetaler Hydrothorax mit hochgradig komprimierten Lungen, Hydrops fetalis und Hydrops plazentae bei unauffälligem fetalen Karyotyp diagnostiziert. Aufgrund der ausgeprägten Kompression der Lungen wurde die Prognose ohne eine therapeutische Entlastung der Pleurahöhlen als ungünstig eingeschätzt. Der Erguss in der rechten Thoraxhälfte war nach Thoracocentese durch Fibrinmembranen in zwei Kammern geteilt. Durch das Einspritzen einer agitierten Mischung von Humanalbumin 20% & Glucoselösung 5% im Verhältnis 1:1 als Ultraschallkontrastmittel konnte bewiesen werden, dass die beiden Ergusskompartimente nicht miteinander kommunizierten. Als Konsequenz aus diesem Befund wurden beide Kammern mit jeweils einer eigenen Drainage versehen. Leider konnte langfristig keine ausreichende Entlastung der Ergüsse erreicht werden, so dass der Fetus schließlich in der 29+2 SSW, nach PPROM geboren, doch an einer pulmonalen Hypoplasie verstarb.
Schlussfolgerungen: Mittels Kontrastsonographie können bei Ungeborenen mit bilateralem Hydrothorax und gekammerten Ergüssen, das Vorliegen nicht miteinander kommunizierender Kammern diagnostiziert werden. Da gerade in diesen Fällen das Ziel einer langfristig suffizienten vorgeburtlichen Drainage unwahrscheinlich erscheint, um die Entwicklung einer pulmonalen Hypoplasie abzuwenden, ist die Entwicklung alternativer Behandlungsverfahren wünschenswert.