Die Hüftdysplasie und die sog. „kongenitale” Hüftluxation sind das häufigste „angeborene
Leiden” am Halte- und Bewegungsorgan überhaupt. Schon Hippokrates (ca. 390 v. Chr.)
war bekannt, dass es eine angeborene Form der Hüftgelenkluxation gibt. Die Beschreibungen
dieser Erkrankung ziehen sich von Hippokrates über Andry bis in die Neuzeit.
Im Jahr 1996 wurde in Deutschland ein Hüftsonographie-Screeningprogramm in die gesetzlichen
Vorsorgeuntersuchungen aufgenommen. Die Evaluation dieses Programms mit einer flächendeckenden
deutschlandweiten Untersuchung konnte die Effektivität der Hüftsonographie belegen
und beweisen, dass durch ein frühes Ultraschall-Screening innerhalb der ersten Lebenswochen
die Rate der operativen Maßnahmen auf mindestens ein Fünftel im Vergleich vor der
Zeit des Screenings reduziert werden konnte. Dennoch sind auch durch eine Optimierung
des Screeningprogrammes nicht alle operativen Interventionen vermeidbar.
Der vorliegende Artikel gibt einen umfassenden Überblick über den gegenwärtigen Wissensstand
in der Diagnostik sowie den konservativen und operativen Behandlungsstrategien und
ihrer Indikationen.
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Dr. Katja Baumgart
Klinik für Kinderorthopädie
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