Hintergrund: Kontaminierte Augentropfen sind mit bakterieller Keratitis und kornealen Ulzera assoziiert
und stellen einen vermeidbaren Risikofaktor für die Übertragung pathogener Organismen
dar. Ziel: Evaluierung der Kontaminationsrate von Augenmedikamenten an der Augenklinik des Kenyatta
National Hospitals, University of Nairobi in Nairobi/Kenia. Methode: 106 Medikamentenfläschchen wurden etwa zwei Wochen nach Öffnung aus dem laufenden
klinischen Betrieb entnommen. Die Proben stammten aus der Ambulanz (n=43), der Station
(n=40), dem Operationssaal (n=7) sowie verschiedenen Funktionsbereichen (n=16) der
Klinik. 82 der der untersuchten Tropffläschchen wurden bei mehreren Patienten verwendet
und 24 von einem Patienten allein. Von den Tropferspitzen und der verbleibenden Medikamentenlösung
wurden mikrobiologische Kulturen angelegt, die Kolonien gezählt, die Erreger identifiziert
und auf ihr Resistenzspektrum hin geprüft. Ergebnisse: Insgesamt waren 7 (6,6%) der 106 untersuchten Medikamentenfläschchen kontaminiert.
Die Kontaminationsrate betrug 6,1% (n=5) bei den von mehreren Patienten benutzten
Fläschchen und 8.3% (n=2) bei den von einem Patienten verwendeten. 4,7% (n=3) der
Medikamentenfläschchen aus der Ambulanz sowie 10,0% (n=4) derjenigen von Station waren
kontaminiert. Die meisten isolierten Keime waren Bestandteil der normale Flora des
Auges. Im Einzelnen wurden Koagulase negative Staphylokokken (n=2), Mikrokokken (n=2),
Hemophilus sp., Bacillus sp. und ein Gram negatives Stäbchen isoliert. Die Tropferspitze
war bei dieser Studie häufiger kontaminiert (n=6) als die eigentliche Medikamentenlösung
(n=2), wobei bei einer Probe eine Kontamination an beiden Stellen nachgewiesen werden
konnte. Schlussfolgerung: Unsere Daten zeigen eine Kontaminationsrate 6,6%. Diese liegt im unteren Bereich
der in der Literatur mit 2,3% bis 34,4% angegebenen Raten.