Klin Monbl Augenheilkd 2006; 223 - V19
DOI: 10.1055/s-2006-948250

Eine Studie über die Sicherheit von Augentropfen an der Augenklinik des Kenyatta National Hospital, Universität von Nairobi, Kenia

M Nentwich 1, M Kollmann 2, J Meshack 2, D Ilako 2, UC Schaller 1
  • 1Universitäts-Augenklinik München
  • 2Augenklinik des Kenyatta National Hospital, Universität von Nairobi, Kenia

Hintergrund: Kontaminierte Augentropfen sind mit bakterieller Keratitis und kornealen Ulzera assoziiert und stellen einen vermeidbaren Risikofaktor für die Übertragung pathogener Organismen dar. Ziel: Evaluierung der Kontaminationsrate von Augenmedikamenten an der Augenklinik des Kenyatta National Hospitals, University of Nairobi in Nairobi/Kenia. Methode: 106 Medikamentenfläschchen wurden etwa zwei Wochen nach Öffnung aus dem laufenden klinischen Betrieb entnommen. Die Proben stammten aus der Ambulanz (n=43), der Station (n=40), dem Operationssaal (n=7) sowie verschiedenen Funktionsbereichen (n=16) der Klinik. 82 der der untersuchten Tropffläschchen wurden bei mehreren Patienten verwendet und 24 von einem Patienten allein. Von den Tropferspitzen und der verbleibenden Medikamentenlösung wurden mikrobiologische Kulturen angelegt, die Kolonien gezählt, die Erreger identifiziert und auf ihr Resistenzspektrum hin geprüft. Ergebnisse: Insgesamt waren 7 (6,6%) der 106 untersuchten Medikamentenfläschchen kontaminiert. Die Kontaminationsrate betrug 6,1% (n=5) bei den von mehreren Patienten benutzten Fläschchen und 8.3% (n=2) bei den von einem Patienten verwendeten. 4,7% (n=3) der Medikamentenfläschchen aus der Ambulanz sowie 10,0% (n=4) derjenigen von Station waren kontaminiert. Die meisten isolierten Keime waren Bestandteil der normale Flora des Auges. Im Einzelnen wurden Koagulase negative Staphylokokken (n=2), Mikrokokken (n=2), Hemophilus sp., Bacillus sp. und ein Gram negatives Stäbchen isoliert. Die Tropferspitze war bei dieser Studie häufiger kontaminiert (n=6) als die eigentliche Medikamentenlösung (n=2), wobei bei einer Probe eine Kontamination an beiden Stellen nachgewiesen werden konnte. Schlussfolgerung: Unsere Daten zeigen eine Kontaminationsrate 6,6%. Diese liegt im unteren Bereich der in der Literatur mit 2,3% bis 34,4% angegebenen Raten.