Wir berichten über einen 60-jährigen Patient der sich wegen Oberbauchbeschwerden in
unserer Klinik vorstellte. Ein bereits ambulant durchgeführtes CT des Oberbauches
zeigte einen ca 12cm messenden Tumor in der Bursa omentalis der als Pseudocyste bei
anamnestisch erfragbarer akuter Pancreatits, eingestuft wurde. Bei einer im Anschluss
durchgeführten ÖGD fand sich im Antrum ein Ulkus aus dem Biopsien entnommen wurden.
Hierbei entleerte sich putrides Sektret, so dass der Verdacht auf eine Fistel bestand.
Nach Sondierung mit einem Führungsdraht und einem ERCP Katheter ließ sich mittels
Kontrastmittel ein Fistelgang zwischen Magen und Pseudocyste darstellen. In einer
2. Sitzung in Kooperation mit den chirurgischen Kollegen unseres Hauses erfolgt das
Dilatieren der Fistel und die endoskopsche transgastrale Exploration der Pseudocyste.
In Absprache wurde von einer primär chirurgischen Sanierung Abstand genommen und in
8 Sitzungen die Cyste endoskopisch ausgeräumt. Da die Fistel eine deutliche Granulationstendenz
zeigte musste sie in den letzten Sitzungen pneumatisch immer wieder aufdilatiert werden.
Nachdem endoskopsich die Nekrosen entfernt waren, erfolgte das Plazieren eines Doppelpigtail
der für 12 Wochen belassen wurde. Die sonographischen Kontrollen wie auch das CT 4
Monate nach Entfernung des Pigtail zeigte kein Cystenrezidiv.
In der gängigen Literatur sind Einzelfälle einer endoskopischen Cystenausräumung beschrieben.
Möglicherweise stellt dieses Vorgehen eine Alternative zur chirurgischen Resektion
dar, allerdings gibt es dazu keine aussagekräftigen Studien.
Das Vorgehen bei diesem Krankheitsbild sollte allerdings immer zwischen Chirurgen
und Gastroenterologen einvernehmlich abgestimmt sein.