Einleitung: Mukosale Metastasen solider Tumoren sind seltene Befunde im Rahmen der gastroenterologischen
Endoskopie. Das Erscheinungsbild ist vielfältig und die Erkrankung in der Regel weit
fortgeschritten. Das therapeutische Konzept ist palliativ. Durch Nachweis der Generalisation
des malignen Leidens können belastende Therapien bei fehlender Heilungsaussicht vermieden
werden.
Ziel: Es handelt sich um eine Sammelkasuistik von insgesamt 9 Fällen. Das endoskopische
Erscheinungsbild im Gesamtkontext der Erkrankung soll erläutert und Schlussfolgerungen
für die Behandlung im Einzelfall gezogen werden.
Methoden: Die Fälle mit Nachweis von Schleimhautmetastasen werden beleuchtet. Es handelt sich
um konsekutive Einzelfallbeobachtung aus dem endoskopischen Routinebetrieb einer großen
städtischen Klinik. Soweit möglich, wurde der weitere Krankheitsverlauf der jeweiligen
Patienten nach Diagnosestellung verfolgt.
Ergebnis: In 9 Fällen fanden wir Schleimhautmetastasen solider Tumoren. Das Spektrum umfasste
Mammakarzinome (3), Bronchialkarzinome (2), Adeno-CUP (3) sowie ein Plattenepithelkarzinom
des Ösophagus. 5 der Patienten sind in einem Zeitraum von ca. 1 Woche bis zu 5 Monaten
nach der Therapie verstorben. Bei den 4 anderen Patienten erfolgt eine palliative
Chemotherapie. Dem Patienten mit dem Ösophaguskarzinom wurde nach primär neoadjuvantem
Ansatz und später diagnostizierter Schleimhautmetastasierung eine aufwendige Operation
erspart.
Schlussfolgerung: Schleimhautmetastasen im Gastrointestinaltrakt sind seltene Befunde. Das endoskopische
Erscheinungsbild ist sehr variabel, die Erkrankung generalisiert. Heilungschancen
ergeben sich in aller Regel nicht mehr, die Prognose ist auch kurzfristig sehr getrübt.
Aufwendige und belastende Therapien können durch diese Diagnose den Patienten erspart
werden, wobei die endoskopische Diagnose in manchen Fällen vergleichbar schwierig
der eines Frühkarzinoms ist und daher erfahrene Untersucher verlangt.