Einleitung: Wir berichten über eine 79-jährige Patientin, die zur Abklärung einer im CT – Abdomen
diagnostizierten vermeintlichen Metastasenleber eingewiesen wurde. Nachdem sich in
der Nativ – B – Bild – Sonographie ebenfalls der Verdacht einer Metastasenleber stellte
und die Umgebungsdiagnostik keinen richtungsweisenden Befund ergab, wurde mittels
Leberhistologie die Diagnose einer Peliosis hepatis gestellt. Ohne Wissen der histologischen
Diagnose wurde eine Kontrastmittelsonographie mittels Sonovue durchgeführt und es
wurde an Hand des Kontrastverhaltens festgelegt, dass eine Metastasenleber ausgeschlossen
ist und es sich hierbei um benigne Leberläsionen handeln muss, die im Vergleich zum
imponierenden nativ – sonographischen B – Bild fast unauffällig und „langweilig“ erscheinen,
fast wie normales Parenchym. Das Ultraschallverfahren Contrast Harmonic Imaging (CHI)
mittels Sonovue, ist ein viel versprechendes neues Ultraschallverfahren für die Detektion
und Charakterisierung vor allem von Raumforderungen in der Leber. Durch das Kontrastmittelverhalten
in der Kontrastmittelsonographie lassen sich vermeintlich im CT vorbeschriebene Lebermetastasen
im Rahmen einer Peliosis hepatis als klar benigne einstufen. Es ergibt sich ein erstaunlich
homogenes und recht unauffälliges Parenchym. Bisher findet man in der Literatur bezüglich
der seltenen Peliosis hepatis fast keine Angaben über das Kontrastmittelverhalten
im CHI. Desweiteren ist man über die Diskrepanz zwischen beeindruckender B – Bild
– Sonographie und recht unauffälliger Kontrastmittelsonographie verwundert. Die Peliosis
hepatis tritt gehäuft in Verbindung mit malignen Tumoren auf, daher ist eine Abgrenzung
mittels CHI besonders wichtig und ohne großen Aufwand verbunden. Somit ist die Kontrastmittelsonographie
den üblichen bisherigen diagnostischen Mitteln bezüglich der Dignität überlegen und
es kommt ihr ein besonderer differentialdiagnostischer Stellenwert zu.