Ein 71-jähriger Patient wird nach stattgehabter Hemikolektomie links aufgrund eines
Kolonkarzinoms (pT3, pN2, M0) 2003 mit einem neu diagnostiziertem Anstieg des Tumormarkers
(CEA >120 ng/ml.) vorgestellt. Bereits auswärts eingeleitete diagnostische Schritte
inklusive MRT, Koloskopie und Szintigraphie blieben unauffällig. Die weitere nun interdisziplinär
ausgelegte Diagnostik und Therapie des Patienten führte zur Komplettierung des notwendigen
Stagings zur Aufnahme in die Klinik für Innere Medizin. Sonographisch als auch computertomographisch
konnte eine 6cm große Raumforderung der Milz nachgewiesen werden. Dieser Befund konnte
in der PET im Sinne einer erhöhten Glukosestoffwechselaktivität in Projektion auf
die Milz bestätigt werden. Bei somit hochgradigem Verdacht auf eine solitäre Milzmetastase
erfolgte im Januar 2006 die Splenektomie mit Lymphadenektomie des Pankreasschwanzes.
Die histologische Aufarbeitung des Präparates bestätigte eine 5cm große solitäre Metastase
eines mittelgradig differenzierten Kolonkarzinoms. Da der Patient bereits nach der
Operation des Primärtumors chemotherapiert wurde wird auf ausdrücklichen Patientenwunsch
in dieser Situation auf eine weitere adjuvante Therapie zugunsten einer engmaschigen
Nachsorge verzichtet.
In der Literatur sind Fälle kolorektaler isolierter Milzmetastasen selten beschrieben
und größtenteils als Kasuistiken dargestellt.