Einleitung: Die chirurgische Therapie von Pfortader- und Konfluensaneurysmen ist umstritten.
Bisherige Publikationen gehen davon aus, dass die Komplikationsrate gering und eine
chirurgische Therapie damit nicht indiziert ist. Wir berichten von einer 43-jährigen
Patienten, die sich notfallmäßig mit einem thrombosierten Konfluensaneurysma, Hämatemesis,
ausgeprägten Fundusvarizen und Transfusionspflichtigeit vorstellte, und die durch
eine Resektion des Aneurysmas und Thrombektomie therapiert wurde.
Anamnese und Therapie: Eine 43-jährige Patienten wurde aus völliger Gesundheit mit epigastrischem Vernichtungsschmerz
und massiver Hämatemesis notfallmäßig aufgenommen. CT und Gastroskopie zeigten ein
6cm messendes thrombosiertes Konfluensaneurysma mit einem Thrombus im rechten Pfortaderast
sowie Fundusvarizen. Es wurde eine Resektion des Pfortaderkonfluens mit Goretex-Interponat
zwischen Vena mesenterica superior und Pfortaderhauptstamm sowie eine Thrombektomie
der Pfortader vorgenommen. Bei Thrombosierung dieses Interponates erfolgten 3 Tage
später die Resektion des Interponates, die ausgedehnte intrahepatische Thrombektomie
und die Rekonstruktion mit einem venösen Homograft. Über einen Mesenterialvenenast
wurde ein Katheter zur portalvenösen Lysetherapie implantiert. Nach komplexem intensivmedizinischem
Verlauf konnte die Patientin letztlich beschwerdefrei nach Hause entlassen werden.
6 Monate später zeigte das gut perfundierter Pfortader. Leberwerte und -funktion waren
im Normbereich, und die Fundusvarizen waren gastroskopisch nicht mehr nachweisbar.
Schlussfolgerung: Der vorliegende Fall zeigt, dass Pfortader- und Konfluensaneurysmen zu einer Thrombosierung
sowohl des Aneurysmas als auch der intrahepatischen Pfortader führen können, die alle
Risiken einer akuten oder chronischen Pfotaderthrombose mit portaler Hypertension,
Fundusvarizen und notfallmäßiger Blutung bedingen können. Mit der Resektion des Aneurysmas
ggf. in Kombination mit intrahepatischer Thrombektomie und Lysetherapie kann dieses
Problem chirurgisch erfolgreich therapiert und das Risiko der komplizierten portalen
Hypertension reduziert werden.