Geburtshilfe Frauenheilkd 2006; 66 - FV_G_01_16
DOI: 10.1055/s-2006-952240

Mekoniumperitonitis in utero: Pränataler verlauf und postnatales Outcome

A Geipel 1, C Berg 1, U Germer 2, A Müller 3, U Gembruch 1
  • 1Abteilung für Geburtshilfe und Pränatale Medizin, Universitätsklinikum Bonn, Bonn
  • 2Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Universität Regensburg, Regensburg
  • 3Abteilung für neonatologie, Klinik für Kinderheilkunde, Universität Bonn, Bonn

Zielsetzung: Vergleich pränataler Ultraschallbefunde im Schwangerschaftsverlauf mit dem postnatalen Outcome bei fetaler Mekoniumperitonitis.

Methoden: Retrospektive Studie von 17 Feten aus einem 8-Jahreszeitraum mit intraperitonealen Verkalkungen und Verdacht auf Mekoniumperitonitis, mit besonderem Aspekt auf die assoziierten sonographischen Befunde.

Ergebnisse: Das Gestationsalter bei Diagnose lag zwischen 16 und 36 SSW. Assoziierte Ultraschallbefunde waren: Aszites (13/17), dilatierte Darmschlingen (9/17), Pseudozysten (4/17), Polyhydramnion (4/17) sowie Agenesie des Ductus venosus (2/17). Fetaler Aszites (9/13) und dilatierte Darmschlingen (4/9) waren häufig transiente Befunde. Mit Ausnahme der intrabdominalen Verkalkungen, wurde eine komplette Remission aller Befunde bei 53% (9/17) der Feten gefunden. Von diesen benötigten 89% (8/9) postnatal keine Operation. Eine Persistenz der Befunde war prädiktiv für das Auftreten postnataler Komplikationen (8/8). Diese beinhalteten Atresien von Jejunum und Ileum (5/8), Mekoniumileus (2/8) und Hämochromatose (1/8). Eine zystische Fibrose war in 2 Fällen assoziiert. Das Gesamtüberleben betrug 94%.

Schlussfolgerung: Die pränatale Diagnose einer fetalen Mekoniumperitonitis erfordert eine engmaschige sonographischen Überwachung. Die Persistenz von Aszites und pathologischen Darmbefunden bis zur Geburt ist hinweisend auf eine fetale Darmobstruktion, am häufigsten eine Dünndarmatresie oder einen Ileus.