Steuerung einer Krebsgentherapie über strahleninduzierbare Promotoren. Ein neuer Ansatz zur kombinierten Radiochemo- und Gentherapie des Zervixkarzinoms.

Einleitung: Eine onkolytische Virotherapy ist ein neuartiger Ansatz in der Behandlung maligner Tumore. Standard in der Behandlung des fortgeschrittenen oder rezidivierten Zervixkarzinoms ist eine Radiochemotherapie (RCT) mit Cisplatin. Von besonderem Nutzen wäre daher ein Virotherapie welche durch eine RCT induziert wird. Ein geeigneter Regulator zur Steuerung der viralen Expression ist der Survivin Promotor. Das korrespondierende Gen wird in Zervixkarzinomzellen, nicht aber in gesundem Gewebe exprimiert.

Material und Methoden: Die Untersuchung der Survivin Genexpression erfolgte in Zervixkarzinomzellinien, Zervixkarzinomzellen von Patientinnen und normalen Fibroblasten nach Radiatio mit 4 Gy bzw. Radiochemotherapie mit Cisplatin oder ohne Vorbehandlung. Zur Untersuchung der Promotoraktivität wurde ein Ad Vector (AdSurvivinluc) konstruiert. Dieser exprimiert Luziferase als Reportergen unter der transkriptionalen Kontrolle des Survivin Promotors. Zur Kontrolle diente ein Ad Vector, welcher den ubiquitär exprimierten CMV Promotor (AdCMVluc) enthält. Die Infektion erfolgte ohne Vorbehandlung, sowie in Kombination mit einer Radiochemotherapie.

Ergebnisse: In allen untersuchten Zervixkarzinomzellen zeigte sich nach der Radiatio- oder Radiochemotherapie eine signifikant erhöhte Genexpression (8–15 fach (p<0.05) im Vergleich zur Kontrollgruppe. In normalen Kontrollzellen zeigte sich hingegen keine Veränderung der Survivin-Genexpression. AdSurvivinluc zeigte eine hohe Expression in den untersuchten Zervixkarzinomzellen von Patientinnen (4,5–9% im Vergleich zu CMV) im Vergleich zu normalen Kontrollzellen. Die Promotoraktivität konnte durch eine zusätzliche Radiatio oder Radiochemotherapie mit Cisplatin signifikant (p<0.05) gesteigert werden.

Zusammenfassung: Der Survivin Promotor ist gut geeignet zur Steuerung einer Gentherapie im Rahmen einer Radiochemotherapie. Derzeit werden die Ergebnisse der Untersuchungen in vitro an einem Zervixkarzinom-Mausmodell untersucht.