RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-2006-952313
Puerperale Sepsis nach Spätabort in der 21. SSW
Einleitung: Die puerperale Sepsis mit disseminierter intravasaler Gerinnung nach einem Spätabort ist eine Rarität mit einer Inzidenz von ca. 0,5% aller Fehlgeburten.
Fallbeispiel: Wir präsentieren eine 38 jährige Patientin (Gravida 10/ Para 3), die in der 20+6 SSW mit vorzeitiger Wehentätigkeit, Cervixinsuffizienz und vorzeitigem Blasensprung mit Schüttelfrost und Fieber in der Notaufnahme eingeliefert wurde, nachdem sie bereits zweimal die Klinik gegen ärztlichen Rat auf eigenen Wunsch verlassen hatte. Es kam zur Todgeburt, anschließend wurde eine komplikationslose Nachkürettage durchgeführt.
Trotz antibiotischer Therapie nach Antibiogramm (Metronidazol und Ciprofloxacin) entwickelte die Patientin am zweiten Tag nach Kürettage eine Sepsissymptomatik mit disseminierter intravasaler Gerinnung und musste intensivmedizinisch betreut werden.
Aufgrund des fulminanten klinischen Verlaufes wurde eine abdominale Hysterektomie ohne Adnexe im Sinne einer Herdsanierung durchgeführt.
Der Zustand der Patientin besserte sich rasch, der weitere Verlauf war unauffällig.
Ergebnis: Intraoperativ zeigte sich ein deutlich erweichter und aufgetriebener entzündlich veränderter Uterus. In der histologischen Aufarbeitung zeigten sich eine eitrige Chorionamnionitis, Intervillitis und Perivillitis sowie ein Uterus mit Resten trophoblastären Gewebes mit frischen Thrombosen und Mikrothromben vereinbar mit einer DIC.
Diskussion: Wir konnten zeigen, dass bei einer disseminierten intravasalen Gerinnung im Rahmen eines septischen Aborts im Falle des Versagens einer antibiotischen Zweifachtherapie mit Metronidazol und Ciprofloxacin die abdominale Hysterektomie zur Herdsanierung als Ultima ratio gesehen werden kann.