Geburtshilfe Frauenheilkd 2006; 66 - PO_K_01_11
DOI: 10.1055/s-2006-952320

Welche Determinanten sind für die Lebensqualität postmenopausaler Frauen relevant? Eine bevölkerungsbasierte Analyse der "Study of Health of Pomerania"

S Schwarz 1, H Völzke 2, D Alte 2, C Schwahn 3, HJ Grabe 4, W Hoffmann 5, U John 2, M Dören 1, 5
  • 1Charité – Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Klinisches Forschungszentrum Frauengesundheit
  • 2Ernst-Moritz-Arndt-Universät Greifswald, Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin
  • 3Ernst-Moritz-Arndt-Universiät Greifswald, Poliklinik für Kieferorthopädie, Präventive Zahnmedizin und Kinderzahnheilkunde
  • 4Ernst-Moritz-Arndt-Universiät Greifswald; Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Stralsund
  • 5MPH Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Institut für Community Medicine, Abt. Versorgungsepidemiologie und Community Health

Einleitung: Ob die Menopause mit verminderter Lebensqualität (Quality of Life, QoL) einhergeht, ist umstritten (1–4). Ziel dieser Studie ist es, Zusammenhänge zwischen Beschwerden und (1) menopausalen Status, (2) medizinischen, soziodemographischen, psychosozialen Faktoren, Indikatoren des Lebensstils und (3) menopausaler Hormontherapie (MHT) zu analysieren. Methode: Die „Study of Health in Pomerania“ (SHIP) ist eine populationsbezogene Querschnittsstudie in Vorpommern [n=4310, Alter 20–79 Jahre; (5)]. Aus einer vorangehenden Arbeit wissen wir, dass 28,3% der 60–69jährigen Frauen MHT anwenden (6). Diese Studie bezieht 1,119 prä- und postmenopausale Frauen >40 Jahre mit intaktem Uterus ein. Die Lebensqualität wurde mit der modifizierten von Zerssen Beschwerden-Liste erfasst, die körperliche und psychische Beeinträchtigungen erfasst (7). Eine explorative Faktorenanalyse ergab vier Faktoren: Stimmung, Schmerzen, gastrointestinale Beschwerden und kardiopulmonale Beschwerden / sensorische Beeinträchtigung. Ein breites Spektrum von Confoundern wurde berücksichtigt (Kovarianzanalysen) um Zusammenhänge sowohl zwischen Beschwerden als auch den 4 Faktoren und menopausalem Status zu untersuchen (Signifikanzniveau p<0.5). Ergebnisse: Zusammenhänge zwischen menopausalem Status und QoL wurden nicht nachgewiesen (Tab. 1). Ein mittlerer sozioökonomischer Status, >2 chronische Erkrankungen, Gewalt, ein niedriger subjektiver Gesundheitszustand, <1 Jahr und >2 Jahre Nutzung von MHT hängen mit einem höheren Beschwerdescore zusammen. Schlussfolgerung: Die Lebensqualität postmenopausaler und prämenopausaler Frauen ist vergleichbar. Alter, SES, Gewalterfahrungen, soziale Unterstützung, Ernährung, BMI, Selbsteinschätzung der Gesundheit, chronische Erkrankungen und MHT sind mit QoL assoziiert. Danksagung: Diese Analyse ist entstanden in einer Kooperation mit dem Community-Medicine-Forschungsverbund der Universität Greifswald.