Geburtshilfe Frauenheilkd 2006; 66 - PO_K_01_36
DOI: 10.1055/s-2006-952345

Endometriose des Zwerchfells

P Stimmler 1, I Juhasz-Böss 1, P Piso 2, E Malik 1, O Ortmann 1
  • 1Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Universität Regensburg, Regensburg
  • 2Klinik und Poliklinik für Chirurgie der Universität Regensburg, Regensburg

Wir berichten über eine 22jährige Patientin, die sich wegen Dysmenorrhoe und seit ca. einem Jahr bestehenden zyklusabhängigen, rechtsseitigen Schulterschmerzen vorstellte. Die vaginale Untersuchung und Transvaginalsonographie ergaben einen unauffälligen Befund. In der veranlassten MR-Tomographie der rechten Schulter zeigten sich bis auf ein Ganglion im Bereich der Scapula keine Auffälligkeiten. Die MR-Tomographie der HWS und BWS war ohne pathologischen Befund.

Es wurde eine Laparoskopie durchgeführt, wobei sich im kleinen Becken eine Endometriose Stadium ASRM II zeigte. Des Weiteren fielen im Bereich des Zwerchfells rechts ausgedehnte endometriosetypische Läsionen auf. Die Endometrioseherde des kleinen Beckens konnten in gleicher Sitzung exzidiert bzw. koaguliert werden. In einem zweiten Eingriff erfolgte in Zusammenarbeit mit den Kollegen der Universitätsklinik für Chirurgie die Resektion der diaphragmalen Läsionen unter Mitnahme der betroffenen Diaphragmaanteile. Die histologische Aufarbeitung bestätigte den klinischen Befund einer Endometriose des kleinen Beckens sowie des Zwerchfells. Zudem erfolgt nun die Bestimmung der Progesteron-Rezeptoraktivität der verschiedenen Läsionen. Dabei werden die peritonealen und diaphragmalen Herde verglichen. Die Patientin konnte mit deutlich gebesserter Symptomatik entlassen werden. Von einem kausalen Zusammenhang der diaphragmalen Endometriose und den zyklusabhängigen, ipsilateralen Schulterschmerzen kann ausgegangen werden.