Geburtshilfe Frauenheilkd 2006; 66 - PO_O_01_15
DOI: 10.1055/s-2006-952361

Vorstellung eines in vitro ATP-Tumorradiochemosensitivitätsassay (TRCA) bei gynäkologischen Tumoren

S Albrecht 1, R Franz 2, A Gatzweiler 2, W Distler 2
  • 1Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe; Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Dresden
  • 2Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Dresden

Einleitung: Das Ovarialkarzinom (OvCa) ist das dritthäufigste Malignom, mit etwa 15% der weiblichen Genitaltumoren. Wir haben zur Auswertung der Effektivität und des Ansprechens auf eine Kombinationsbehandlung, bestehend aus Radio- und Chemotherapie auf Tumorzellen (TZ), das in vitro Testverfahren der ATP-Messung durch den ATP-TCA (1) erweitert indem die Zellkultur einer Strahlendosis ausgesetzt worden ist (TRCA). Die in vitro Testung der Überlebensrate von TZ macht eine Aussage über die Sensitivität bzw. Resistenz bzgl. der Therapie des OvCa möglich.

Patienten und Methoden: Zunächst wurde bei 14 Patientinnen mit fortgeschrittenem Tumorstadien eine Operation durchgeführt (Hysterektomie mit Adnexektomie bds., Omentektomie und regionale Lymphadenektomie). Von entnommenen primärem Tumorgewebe wurde im Labor eine Zellsuspension hergestellt und in Mikrotiterplatten mit verschiedenen Zytostatika behandelt. Am nächsten Tag wurden die Platten mit einer Einmaldosis (zw. 5–35 Gray) bestrahlt. Nach 7 Tagen erfolgte eine ATP-Bestimmung.

Ergebnisse: Die Tumorinhibierungsraten (TIR) waren sehr unterschiedlich. 6 von den 14 Tumorproben zeigten eine höhere Ansprechrate auf eine Kombinationsbehandlung. Es konnten bis zu 30% höhere TIR im TRCA gemessen werden. Bei 5 der in vitro Testungen wurden sowohl bei Zytostatikabehandlung, als auch bei Kombination mit der Radiotherapie gleichbleibende Messergebnisse erzielt, die Bestrahlung erreichte keine höhere Effektivität. Bei 3 Proben wurden niedrigere Ansprechraten durch die Bestrahlung bestimmt.

Diskussion: Es konnte bei einem Teil der Testproben eine höhere Sensitivität durch zusätzliche Bestrahlung der TZ erzielt werden, die in Form von höheren TIR gemessen wurden waren. Wichtig ist es, diese Patientinnen mit radiosensitiven TZ zu erkennen bzw. herauszufinden, um für sie alternative Therapien mit Hilfe der Radiotherapie in Kombination mit Chemotherapie zu entwickeln.