Geburtshilfe Frauenheilkd 2006; 66 - PO_O_01_17
DOI: 10.1055/s-2006-952363

Expression von 25-Hydroxyvitamin D3–1α-Hydroxylase im Endometrium

T Cordes 1, D Diesing 2, S Becker 3, D Fischer 2, K Diedrich 2, M Friedrich 2
  • 1UKS-H, Campus Lübeck, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Lübeck
  • 2Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Lübeck
  • 3Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Lübeck

1,25-Dihydroxyvitamin D3 (Calcitriol) ist der aktivste natürliche Metabolit des Vitamin D3. Es besitzt ausgeprägte antiproliferative Wirkungen bei vielen Zelllinien, wie zum Beispiel bei Brustkrebszellen. Die 25-Hydroxyvitamin D3-1α-Hydroxylase (1α-Hydroxylase, CYP27B1) ist ein Schlüsselenzym für die Bildung des Calcitriols. Man schreibt dem Enzym eine autokrine Funktion bei der Regulation der Bildung des Calcitriols zu. Alternatives „splicing“ des codierenden Gens, wie für andere Cytochrom P450 Gene bekannt, könnte eine Rolle in der Regulation der Enzymkonzentrationen in verschiedenen Geweben spielen. Dieses würde unterschiedliche gewebespezifische Aktivitäten der 1α-Hydroxylase erklären. Dieses ist bereits für mehrere humane Krebszellen gezeigt worden. Wir haben die Expression der 1α-Hydroxylase in endometrialem Gewebe, erstens an benignem und malignem Gewebe, zweitens an der humanen endometrialen Zelllinie Ishikawa untersucht. Splice Varianten des Enzyms, die das Intron 1 enthalten, kodieren möglicherweise unvollständige Proteine, in denen bestimmte Domänen fehlen, die für eine Funktionalität nötig sind. Um dieses zu ergründen, wurde eine hochspezifische „nested Touchdown PCR“ durchgeführt. Wir haben die volle Sequenz der 1α-Hydroxylase und die mehrerer Splice Varianten des Enzyms, die das Intron 1 enthalten, isoliert. Durch Western Blots wurden die Proteine nachgewiesen. Es scheint, dass es durch Splice Varianten zu einer verminderten Expression von mRNA der 1α-Hydroxylase kommt. Die Existenz von weniger aktiven Varianten dieses Enzyms könnte eine Erklärung für Schwankungen der Menge von synthetisiertem Calcitiol in den Zellen sein. Dieses könnte eine Erklärung für unterschiedliche Enzymaktivitäten in Zellen und Geweben sein und Bedeutung für therapeutische Interventionen haben.