Geburtshilfe Frauenheilkd 2006; 66 - PO_O_01_32
DOI: 10.1055/s-2006-952378

Vergleich von subareolärer versus subdermal/peritumoraler Patentblau-Injektion bei Mammakarzinom zur Identifikation des axillären Wächterlymphknotens

A Kavallaris 1, O Camara 1, I Georgiev 1, IB Runnebaum 2
  • 1Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universität Jena, Jena
  • 2Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Friedrich-Schiller-Universtität Jena, Jena

Ziel: Das Ziel dieser Studie war die Evaluation zweier Lokalisationen der Patentblauinjektion zur Darstellung des axillären Wächterlymphkoten (SLN) bei Patientinnen mit Stadium I- und II- Mammakarzinom. Rekrutierung und Methoden: 214 Patientinnen mit Mammakarzinom im Stadium I (Tumorgröße 5–20mm) erhielten nach stanzbioptisch histologisch gesichertem und operablem Brustkrebs die Wächterlymphknoten (SLN) Bestimmung. 5–10 Minuten vor Inzision und Extirpation des SLN wurden jeweils 2ml Patentblau entweder subareolär (n=120, Gruppe 1) oder subdermal/peritumoral (n=94, Gruppe 2) injiziert. Nach Identifizierung des SLN erhielten alle Patientinnen eine axilläre Lymphknotendissektion. Alle entnommenen axillären Lymphknoten wurden histologisch mittels Hämatoxilin-Eosin- und immunhistochemischer Färbung untersucht.

Ergebnisse: Beide Gruppen sind vergleichbar in der Altersverteilung, Art der vorangegangenen Biopsie, Tumorgröße, Lokalisation und Histologie. Die mittlere Anzahl der identifizierten SLN war 3,1 (range 1–12) in Gruppe 1 und 1,6 (range 0–4) in Gruppe 2. Die SLN Detektionsrate war 91,66% in Gruppe 1 und 80,9% in Gruppe 2. Die Falsch-Negativ-Rate war 5,45% in Gruppe 1 und 9,2 in Gruppe 2. Ausschließlicher Befall des SLN lag bei 8,18% der Gruppe 1 und bei 15,47% bei Gruppe 2 vor.

Schlussfolgerung: Diese Studie demonstriert eine höhere SLN Identifikationsrate und eine niedrigere Falsch-Negativ-Rate der subareolären Patentblauinjektion. Sie ist einfach durchzuführen, insbesondere bei nicht palpablen Tumoren, und sie behindert die Operation durch Verfärbung des peritumoralen Gewebes nicht.