Vergleichende Analyse von Prognosefaktoren des schwangerschaftassoziierten Mammakarzinoms junger Frauen

Hintergrund: Das Mammakarzinom wird dann als schwangerschaftsassoziiert bezeichnet, wenn es während oder bis zu einem Jahr nach einer Schwangerschaft auftritt. Die Häufigkeit wird auf 1 auf 3000 Schwangerschaften geschätzt. Ein Literaturüberblick zeigt, dass schwangerschaftsassoziierte Mammakarzinome (SAMC) häufiger höhere Tumorstadien aufweisen und häufiger Hormonrezeptor-negativ, G3 und Her-2/neu positiv sind. Die Angaben zur Prognose sind jedoch sehr unterschiedlich. Patientinnen und Methoden: Wir haben im Rahmen einer retrospektiven Analyse die Daten von 252 an Brustkrebs erkrankten jungen Frauen (<35 Jahre bei Diagnose) ausgewertet, die an der Universitätsfrauenklinik Heidelberg in den Jahren 1987 bis 2000 behandelt wurden. Die analysierten Parameter waren: Tumorgröße, Lymphknotenstatus, Hormonrezeptorstatus, Grading sowie ein Vergleich der Überlebensraten bei Mammakarzinom mit und ohne Assoziation zur Schwangerschaft. Ergebnisse: Bei 32 von 252 Patientinnen hatten ein SAMC. Es bestand dabei kein signifikanter Unterschied zwischen Tumorgröße und axillärem Lymphknotenstatus zwischen den Patientinnen mit SAMC und den restlichen Patientinnen des Kollektivs besteht (p=0,114; p=0,392; Chi-Quadrat-Test). Es zeigte sich jedoch bei den Frauen mit SAMC eine signifikant schlechtere Prognose hinsichtlich des Gesamtüberlebens (p=0,0193; log-rank-Test). Schlussfolgerung: Für eine sichere Einschätzung der Prognose des SAMC sind Studien an größeren Patientinnenkollektiven erforderlich. Hier soll die prospektive Registerstudie der germanbreastgroup unter Berücksichtigung aktueller Prognosefaktoren verlässlichere Daten liefern (www.germanbreastgroup.de).