Geburtshilfe Frauenheilkd 2006; 66 - PO_E_01_02
DOI: 10.1055/s-2006-952412

Durchflusszytometrischer Nachweis von non-HLA-Antikörpern bei Patientinnen mit rezidivierenden Spontanaborten unter Verwendung der Chorioncarcinom-Zellline JEG 3.

N Rogenhofer 1, R Assef 1, M Fileki 1, K Friese 1, C Thaler 1
  • 1Ludwig-Maximilians-Universität, Frauenklinik Großhadern, München, München

Einleitung: Eine Gruppe von Patientinnen mit rezidivierenden Spontanaborten (RSA) produziert anti-paternale Antikörper, die mit paternalen Lymphozyten und major histocompatibility complex (MHC) Klasse I und II antigen-negativem Trophoblasten kreuzreagieren. Von hoher Bedeutung ist die Abgrenzung dieser Antikörper (AK) gegenüber anti-paternalen anti- Human Leucocyte Antigen (HLA)-AK, denn diese treten häufig auch im Rahmen normaler Schwangerschaften auf. Die Chorionkarzinomzellen JEG 3 sind negativ für konventionelle MHC I und II Antigene und exprimieren lediglich weitgehend monomorphes HLA-G.

Material und Methoden: Wir analysierten Seren von RSA-Patientinnen mit mindestens 2 konsekutiven Spontanaborten vor der 20. Schwangerschaftswoche. Als Kontrollen dienten gesunde Schwangere ohne Fehlgeburten. Die JEG 3-Expression von HLA-A, -B und -C wurde mittels des TP25.99 Antikörpers (Maus IgG1, von Dr. S. Ferrone, Roswell Park Cancer Institute, Buffalo, NY zur Verfügung gestellt) analysiert und die HLA-G Expression mittels des MEM-G/9 Antikörpers (Maus IgG1) Antikörpers (Abcam, Cambridge, UK). In allen Fällen diente als Untersuchungsmethode das FACS-Scan Durchflusszytometer (Beckton Dickinson, Heidelberg).

Ergebnisse: JEG 3–Zellen sind positiv mit MEM-G/9 und negativ mit TP 25.99, was die spezifische Expression diese Zelllinie für HLA-G bestätigt. Unsere bisherigen Analysen zeigen zusätzlich, dass RSA-Patientinnen häufiger mit JEG 3-Zellen reagieren als die Kontrollen (20% vs. 4,4%, p=0,09).

Schlussfolgerung: Unter Verwendung von JEG 3-Zellen gelingt im Durchflusszytometer der Nachweis von non-HLA–A,B,C – Antikörpern. Diese Antikörper scheinen bei Patientinnen mit rezidivierenden Fehlgeburten gegenüber normal Schwangeren gehäuft aufzutreten, was weitere Untersuchungen zum Effekt dieser Antikörper im Rahmen normaler und gestörter Schwangerschaften nahelegt.