Geburtshilfe Frauenheilkd 2006; 66 - PO_O_02_53
DOI: 10.1055/s-2006-952551

Re-Analyse von Zervixabstrichen einer prospektiven Studie mit dem AMPLICOR HPV Test

C Scheungraber 1, A Lindauer 2, K Bayser 2, C Greinke 1, IB Runnebaum 1, M Dürst 1
  • 1Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Friedrich-Schiller-Universtität Jena, Jena
  • 2synlab Labordienstleistungen, Weiden

Fragestellung: Vergleich des kommerziell verfügbaren AMPLICOR HPV Test der Firma Roche mit dem GP5+/6+ PCR-EIA- Verfahren.

Methoden: Von 4034 Frauen einer prospektiven Studie hatten oder entwickelten 160 Frauen eine CIN2, CIN3 oder ein Karzinom (=CIN2+) innerhalb von 5 Jahren. Von diesen Frauen waren 146 Erstabstriche (baseline) für eine Re-Analyse verfügbar. Des Weiteren wurden 200 Abstriche von Frauen, die zu 3 Zeitpunkten mit dem GP5+/6+ Verfahren HPV negativ waren, untersucht.

Ergebnisse: 117 von 146 Frauen mit prävalenten oder inzidenten CIN2+ waren im GP5+/6+ Test positiv. Im Vergleich dazu waren 132 von 146 Frauen im AMPLICOR Test positiv. Von den 3-fach GP5+/6+ negativen Frauen waren 22 von 200 im AMPLICOR Test positiv. Fünf davon hatten eine persistierende Infektion (2x positiv innerhalb von 6 Monaten), und somit ein erhöhtes Risiko für CIN2+.

Schlussfolgerung: Die Sensitivität für den Nachweis von CIN2+ innerhalb von 5 Jahren ist für den AMPLICOR Test im Vergleich zum GP5+/6+ Test signifikant höher (90% vs 80%, p<0,001). Allerdings sind 11% der 3-fach GP5+/6+ negativen Abstriche im AMPLICOR Test positiv. Durch ein Anheben des cut-offs im AMPLICOR Test auf 1,0 kann die Spezifität bei gleich bleibender Sensitivität erhöht werden.