Geburtshilfe Frauenheilkd 2006; 66 - PO_K_03_17
DOI: 10.1055/s-2006-952626

Effekte perioperativer Ohr-Akupunktur auf das Befinden der Patientinnen bei gynäkologischen Eingriffen

U Walter 1, M Korell 1
  • 1Klinikum Duisburg, Duisburg

Einleitung und Problemstellung:

Durch den Einsatz der Laparoskopie konnte die Invasivität der gynäkologischen Operationen reduziert werden. Dennoch bleibt neben den häufig auftretenden postoperativen Problemen wie „Schmerz“ und „Übelkeit“ trotz der vermeintlich „kleinen“ Eingriffe auch die „Angst“ bei den Frauen unvermindert bestehen. Wir wollten den Einsatz der perioperativen Akupunktur auf das Befinden der Patientinnen genauer untersuchen

Patientinnenkollektiv und Methode:

Untersucht wird der Effekt einer präoperativen Ohrakupunktur mit Dauernadeln auf die Parameter „Angst“, „Übelkeit“ und „Schmerzen“. Alle Frauen werden am Tag der präoperativen Vorbereitung zu einem gynäkologischen Eingriff nach Einverständnis in drei Gruppen randomisiert. Die Patientinnen der ersten Gruppe erhalten keine Akupunktur, die der zweiten eine sedierende und antivertiginöse Akupunktur und die der dritten eine sedierende und analgetische Akupunktur. Genadelt werden die Ohrpunkte Di4 re.(analgetisch), KS6 re. (antivertiginös) und Ni6 li. (sedierend) nach Bahr. Am Abend und am Morgen vor der OP, am Abend nach der OP sowie am Morgen des 1. postoperativen Tages werden die Beschwerden mit Hilfe einer visuellen Analogskala (VAS 0–10) ermittelt. Zusätzlich wird der Verbrauch der postoperativen Analgetika bzw. Antiemetika registriert.

Ergebnisse und Schlussfolgerung:

Die ersten Ergebnisse der noch laufenden Studie erscheinen vielversprechend. Nur wenige Frauen lehnen die Ohrakupunktur ab, die meisten begrüßen das zusätzliche Angebot. Aufgrund der derzeit noch kleinen Fallzahl lässt sich aber noch keine Signifikanz nachweisen. Es bleibt abzuwarten, ob bei größerem Kollektiv die Unterschiede zwischen den verschiedenen Gruppen größer werden oder ob die Akupunktur an sich eine positive Wirkung hat. Auf jeden Fall sollte der Einsatz der Akupunktur in der Gynäkologie wissenschaftlich weiter untersucht und nicht nur rein „werbewirksam“ wie teilweise in der Geburtshilfe propagiert werden.