Geburtshilfe Frauenheilkd 2006; 66 - PO_K_03_32
DOI: 10.1055/s-2006-952641

Technik und Ergebnisse der operativen Therapie des Total- und Subtotalprolaps

P Klaritsch 1, R Winter 1
  • 1Geburtshilflich-Gynäkologische Universitätsklinik Graz, Graz, Österreich

Fragestellung/Methode: In einer retrospektiven Studie untersuchten wir das Outcome der operativen Therapie des Genitalprolaps an unserer Abteilung zwischen 1999 und 2004.

Ergebnisse: Im beobachteten Zeitraum wurden 104 Frauen wegen eines Total- oder Subtotalprolaps des Uterus beziehungsweise des Scheidenblindsackes an unserer Abteilung operiert. 65 Fälle mit Subtotalprolaps erfüllten die Kriterien des Stadium III des „pelvic organ prolapse quantification system“; 39 Fälle mit Totalprolaps des Uterus und Prolaps des Scheidenblindsackes wurden als Stadium IV klassifiziert. Das durchschnittliche Alter zum Zeitpunkt der Operation betrug 69,5 (46–92) Jahre. In 101 Fällen wurde ein vaginaler Zugang gewählt, während in drei Fällen Zusatzindikationen ein abdominales Vorgehen erforderten. Intraoperative Komplikationen traten in Form von zwei Blasen- und einer Rektumläsion auf. Postoperativ kam es zu einer Nachblutung und einem Harnwegsinfekt. Im Follow up konnten wir 69 Frauen (=66%) über einen mittleren Zeitraum von 13 (1–55) Monaten überblicken. In diesem Zeitraum fanden wir 13 Fälle eines Rezidivprolaps, wobei 12 der Rezidive nach vaginalem Verfahren vorkamen (=11,5%).

Schlussfolgerung: Aus dem Vergleich unserer Daten mit publizierten Arbeiten lässt sich in Bezug auf Rezidivraten kein Vorteil eines primär abdominalen Vorgehens ableiten. Die höhere Morbidität der abdominalen Technik, die sich mit längeren Spitalsaufenthalten und höheren Kosten zu Buche schlägt, ist zusätzlich ein wichtiger gesundheitspolitischer und ökonomischer Faktor.