Geburtshilfe Frauenheilkd 2006; 66 - PO_O_03_52
DOI: 10.1055/s-2006-952697

Einsatz einer Kombinationschemotherapie mit Mitomycin/ Folinat/ 5-Fluorouracil (5-FU) in der palliativen Therapie bei Patientinnen mit hepatisch metastasiertem Mammakarzinom und eingeschränkter Leberfunktion

MHR Eichbaum 1, AS Gast 1, T Bruckner 2, A Schneeweiss 1, G Gebauer 1, C Sohn 1
  • 1Universitäts-Frauenklinik Heidelberg, Heidelberg
  • 2Universität Heidelberg, Heidelberg

Hintergrund: Die Prognose von Patientinnen mit hepatisch metastasiertem Mammakarzinom ist deutlich reduziert und die therapeutischen Optionen durch hepatische Dysfunktion oftmals limitiert. Mitomycin/ Folinat/ 5-FU ist eine Kombinationschemotherapie, die auch bei eingeschränkter Leberfunktion durchführbar ist.

Patientinnen und Methoden: Wir analysierten retrospektiv die Effektivität und Tolerabilität einer Kombinationschemotherapie mit Mitomycin 8mg/m2 Tag 1; Folinat 500mg Tag 1,2; 5-FU 750mg/m2 Tag 1,2 q 29 bei n=44 Patientinnen mit Lebermetastasen eines Mammakarzinoms.

Ergebnisse: Das mediane Alter lag bei 59 Jahren (Range 24–76). 15 Patientinnen wiesen klinisch bzw. laborchemisch eine Leberfunktionsstörung auf. Ingesamt wurden 239 Zyklen appliziert (Median 6, Range 3–10). 28 Patientinnen (64%) zeigten einen clinical benefit durch die Therapie (CR+PR+SD ≥ 6 Monate). Die mediane TTP betrug 9 Monate, das mediane OAS 14 Monate. 6 Patientinnen (15%) zeigten hämatologische Grad III/IV Toxizitäten, es wurden keine febrilen Neuropenien und keine Grad III/IV nicht-hämatologischen Toxizitäten beobachtet. Bei den Patientinnen mit Leberfunktionsstörung ließ sich bei 7 Patientinnen eine Krankheitsstabilisierung erzielen mit medianer TTP von 5 Monaten.

Schlussfolgerungen: Eine Kombinationschemotherapie mit Mitomycin/ Folinat/ 5-FU erscheint als eine wirksame und gut tolerable Option in der Behandlung von Patientinnen mit hepatisch metastasiertem Mammakarzinom, auch bei eingeschränkter Leberfunktion.