Intrauterine Therapie und peripartales Management bei fetaler SVT und nachfolgender supraventrikulärer Extrasystolie

Einleitung: Die supraventrikuläre Tachykardie ist die häufigste Form der fetalen Tachyarrhythmie. Bei Persistenz führt sie zu einer congestiven Herzinsuffizienz mit fetalem Hydrops. Kasuistik: Vorstellig wurde eine 33 jährige II. Gravida, II. Para bei 34 SSW ´en mit vorwiegend paroxysmaler fetaler SVT mit Zeichen der leichter fetaler Herzinsuffizienz und geringem Pericarderguß ohne Hydropsbildung. Ein struktureller Herzfehler konnte echokardiografisch ausgeschlossen werden. Eine Kardioversion gelang unter Flecainid, nachdem Digoxin ohne Erfolg geblieben war. Sinusrrhythmus und Extrasystolenrrhythmus wechselten. Eine CTG-Beurteilung war unter dem vorwiegenden Extrasystolenrhythmus nicht möglich, 3 x pro Woche Doppler- und Sonographiekontrolle. Nach spontanem Wehenbeginn bei 37 SSW´en persistierte die Extrasystolie. Unter pulsoximetrischer Überwachung in Kombination mit FBA ließ sich die Geburt sicher und spontan leiten. Die O₂ –Sättigung des Feten wurde kontinuierlich mit einem Reflexionspulsoxymeter (OB-Scientific, OBS 500, USA) gemessen. Die Sättigung betrug im Median 53%. Eine Fetalblutanalyse bei fast vollständig eröffnetem Muttermund ergab einen pH von 7,33/ABE -2,4. Der lebensfrische Junge (Gew: 2900g, L 47 cm), hatte einen Nabelarterien-pH 7,19/ABE -4,6. Die postpartale kinderkardiologische Diagnostik ergab unauffällige kardiale Befunde und keinen Hinweis auf eine persistierende Rhythmusstörung. Schlussfolgerung: Die tranzplazentare antiarrhythmische Therapie stellt eine sichere Behandlungsmethode der fetalen supraventrikulären Tacharrhythmie dar. Die proarrhytmischen Effekte bei der Mutter müssen beachtet werden. Macht eine fetale Arrhythmie die CTG-Beurteilung sub partu unmöglich, so ist die Kombination von fetaler Pulsoxymetrie mit der FBA ein alternatives sicheres Überwachungsverfahren.