Geburtshilfe Frauenheilkd 2006; 66 - PO_G_03_14
DOI: 10.1055/s-2006-952730

Mütterliche Morbidität und neonatales Outcome von höhergradigen Mehrlingsschwangerschaften

T Maltaris 1, E Steiner 1, D Macchiella 1, C Interthal 1, C Lindner 1, V Passuello 1, A Puhl 1, H Kölbl 1
  • 1Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Frauenkrankheiten der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz

Durch den vermehrten Einsatz von Methoden der assistierten Reproduktion ist die Inzidenz von Mehrlingsschwangerschaften in den Industrienationen in den letzten 20 Jahren stark angestiegen.

Ziel dieser Studie ist die Auswertung aller höhergradigen Mehrlingsschwangerschaften (Drillinge und Vierlinge), die im Zeitraum 01.01.1997 bis 31.12.2005 in der Universitätsfrauenklinik Mainz entbunden wurden.

Im Zeitraum von 1997 bis 2005 wurden in der Frauenklinik 26 Frauen mit höhergradigen Mehrlingen (23 Drillinge und drei Vierlinge) entbunden. Das mittlere Alter lag bei 32±4 Jahren, 73% davon waren Nulliparae. 78% der Mehrlingsschwangerschaften waren nach einer Sterilitätsbehandlung. Die häufigste Komplikationen der Schwangerschaft waren: vorzeitige Wehen (58%), Anämie (38%), vorzeitiger Blasensprung (23%, Präeklampsie (15%).

4 (23%) der Frauen erlitten einen Spätabort. Insgesamt sind nur 74% der Kinder (60/81) lebend geboren. Alle wurden durch Sectio caesarea entbunden.

Das durchschnittliche Schwangerschaftsalter bei Entbindung war die 32.±2 SSW und Geburtsgewicht 1588±350g.

Die häufigsten kindlichen Komplikationen waren: Atmungsstörungen (90%), Sepsis (32%), Hyperbilirubinämie (30%), intraventrikuläre Blutung (8%), nekrotisierende Enterokolitis (6%).

Frühe Diagnose, engmaschige fetale Überwachung,, frühe Hospitalisierung, Entbindung durch Sectio caesarea und vor Ort Anwesenheit von ausgebildeten Neonatologen und einer neonatologischen Intensivstation sind wichtig für ein gutes Outcome.