Geburtshilfe Frauenheilkd 2006; 66 - PO_K_04_14
DOI: 10.1055/s-2006-952775

Eine neue Operationsmethode zur Therapie der rektovaginalen Endometriose auf der Basis histologischer Befunde

C Köhler 1, M Mangler 1, C Loddenkemper 2, P Klemm 3, A Ebert 4, M Lanowska 1, A Schneider 5
  • 1Charité Campus Mitte, KLinik für Gynäkologie, Berlin
  • 2Charité Campus Benjamin Franklin, Pathologie, Berlin
  • 3Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Friedrich-Schiller-Universtität Jena, Jena
  • 4Vivantes - Humboldt-Klinikum, Klinik für Gynäkologie und Geburtsmedizin, Berlin
  • 5Universitätsmedizin Berlin, Charité, Berlin

Einführung

Wird bei einer Patientin eine darminfiltrierende Endometriose des Septum rectovaginale bei der rectovaginalen Untersuchung und/oder Bildgebung vermutet, so muss diese Indikation vor einer ausgedehnten operativen Sanierung bestätigt werden, um Ueber- und Untertherapien sowie gravierende Komplikationen zu vermeiden.

Patientinnen & Methoden

20 Patientinnen wurden unter dem Verdacht einer rectovaginalen Endometriose operiert. Die Patientinnen erhielten präoperativ eine Vaginalsonographie, eine rectale Endosonographie, eine Sigmoidoskopie und ein MRT. Die Operation erfolgte nach einem neuen kombiniert vaginal – laparoskopisch- abdominalem Vorgehen, das Schritt für Schritt vorgestellt werden soll. Intra- und postoperativer Verlauf werden dargestellt.

Ergebnisse

Im Durchschnitt waren 2,8 Operationen wegen Endometriose vorausgegangen. Die präoperativen Untersuchungen wie endovaginale Sonographie, MRT, rectale Endosonographie und Sigmodeoskopie hatten eine Sensitivität von 35%, 33%, 50% & 5%. Neben der rectosigmoidalen Resektion, die bei allen Patientinnen erfolgte, musste 2-mal eine Appendektomie, 4-mal eine Coecalpolresektion und 2-mal eine weitere Sigmaresektion wegen multifokalem Endometriosebefall erfolgen. Die mittlere Operationszeit betrug 275 min. Keine Patientin erhielt eine Transfusion oder einen Anus praeter. Der postoperative Verlauf war bis auf eine enterale Clostridieninfektion und einen konservativ therapierbaren Subileus in allen Fällen unauffällig. Histologisch wurde bei allen 20 Patientinnen eine Darmwandinfiltration nachgewiesen.

Zusammenfassung

Die vorgestellte vaginal-laparoskopisch-abdominale Operationsmethode zur Therapie der rektovaginalen Endometriose sichert nicht nur die Diagnose eindeutig, sie erlaubt eine komplette Sanierung bei geringer Morbidität. Zusätzliche präoperative Untersuchungen sind nur von limitierter Aussagekraft. Die histologische Aufarbeitung der resezierten Präparate untermauert das neue operative Konzept.