Geburtshilfe Frauenheilkd 2006; 66 - PO_K_04_31
DOI: 10.1055/s-2006-952792

Mitochondriale Toxizität an Plazenten HIV-infizierter Schwangerer

A Gingelmaier 1, I Mylonas 1, UA Walker 2, S Gutsche 1, M Sovric 1, R Kaestner 1, T Weissenbacher 1, K Friese 1
  • 1Ludwig-Maximilians-Universität München, I. Frauenklinik-Innenstadt, München
  • 2Medizinische Universitätsklinik Freiburg, Freiburg

Fragestellung: HIV-infizierte Schwangere werden zur HIV-Transmissionsprophylaxe und eigenen Therapie heutzutage mit antiretroviralen Medikamenten (ART) behandelt. Diese können eine mitochondriale Toxizität verursachen. Inwieweit eine mitochondriale Toxizität auch an Plazenten dieser Schwangeren nachweisbar ist, war die Fragestellung dieser Studie.

Methoden:

An HIV- und ART-exponierten Plazenten wurde die Quantität der mitochondriale DNA (mtDNA) mittels Taqman-PCR gemessen, sowie die Mitochondrienmorphologie elektronenmikroskopisch beurteilt. Als Kontrolle wurden diese Untersuchungen auch an Plazenten HIV-negativer Schwangerer durchgeführt.

Ergebnisse:

Der Mittelwertsvergleich der mt-DNA-Kopienzahl/Zelle von 46 HIV-und ART-exponierten Plazenten mit Plazenten von 22 HIV-negativen Schwangeren ergab im t-Test einen signifikant niedrigeren Wert für die Untersuchungsgruppe (p=0,047). Die Morphologie der Mitochondrien zeigte elektronenmikroskopisch keine Unterschiede der beiden Gruppen.

Schlussfolgerung:

Es ergeben sich Hinweise für eine mitochondriale Toxizität der HIV- und ART-exponierten Plazenten. Welche Auswirkungen dies auf die HIV-negativen Kinder der HIV-infizierten Mütter hat, ist jedoch bisher noch unklar