Geburtshilfe Frauenheilkd 2006; 66 - PO_O_04_04
DOI: 10.1055/s-2006-952800

Konsensusempfehlungen zur Tumorzelldissemination beim Mammakarzinom

T Fehm 1, V Müller 2, W Janni 3, S Braun 4, G Gebauer 5, K Pantel 6, E Solomayer 7
  • 1Universitäts-Frauenklinik, Tübingen
  • 2Universitäts-Frauenklinik Hamburg, Hamburg
  • 3Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der LMU München, Klinikum Großhadern, München
  • 4Univ. Klinik für Frauenheilkunde, Innsbruck, Österreich
  • 5Universitäts-Frauenklinik Heidelberg, Heidelberg
  • 6Institut für Tumorbiologie, Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf, Hamburg
  • 7Universitäts-Frauenklinik Tübingen, Tübingen

Das Gebiet der Tumorzelldissemination beim Mammakarzinom hatte in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen. Durch den Nachweis disseminierter Tumorzellen im Knochenmark und Blut wurde bewiesen, dass das Mammakarzinom eine systemische Erkrankung ist. Die Daten der Pooled Analysis der Collaborative Bone Marrow Micrometastasis Group bestätigten den Tumorzellnachweis im Knochenmark als unabhängigen prognostischen Marker. Darüber hinaus ist die Prognose der Frauen mit Tumorzellpersistenz nach adjuvanter systemischer Therapie im Vergleich zu den Patientinnen ohne Tumorzellnachweis deutlich schlechter. In zukünftigen Studien müssen nun Therapieansätze evaluiert werden, die die Eliminierung disseminierte Tumorzellen zum Ziel haben. Eine entscheidende Vorraussetzung für die Durchführung von solchen (Multicenter-) studien ist, dass ein standardisiertes Vorgehen zum Nachweis von disseminierten Tumorzellen im Knochenmark definiert wird.

Im Rahmen der Dreiländertagung der Gesellschaften für Senologie traf sich daher ein internationales Expertenpanel aus Deutschland, der Schweiz und aus Österreich, um die bestehenden Methoden zum Tumorzellnachweis im Knochenmark zu evaluieren sowie einen Konsensus für den standardisierten Nachweis sowie die klinische Implementierung festzulegen.