Geburtshilfe Frauenheilkd 2006; 66 - PO_O_04_27
DOI: 10.1055/s-2006-952823

Apoptoseassoziierte Proteine der BCL-2 Familie und ex vivo Chemosensitivität für Paclitaxel bei primären Mammakarzinomen

M Schmidt 1, M Walendowski 1, A Victor 2, I Schiffer 1, J Hengstler 3, HA Lehr 4, H Kölbl 1, M Gehrmann 5
  • 1Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Frauenkrankheiten der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz
  • 2IMSD, Mainz
  • 3Institut für Toxikologie, Leipzig
  • 4Institut für Pathologie, Lausanne, Schweiz
  • 5Bayer HealthCare Diagnostics, Leverkusen

Einleitung: die Apoptose spielt eine wichtige Rolle bei der Wirkung verschiedener Zytostatika. In der vorliegenden Arbeit wurde in einem Kollektiv von 51 primären Mammakarzinomen die prädiktive Bedeutung apoptoseassoziierter Proteine der BCL-2 Familie (BCL-2, Bax und Bad) für die ex vivo Chemosensitivität für Paclitaxel untersucht.

Methoden: die ex vivo Chemosensitivität für Paclitaxel wurde bei 51 primären Mammakarzinomen prospektiv mit dem ATP-Chemosensitivitätsassay (ATP-TCA) untersucht. Die ATP-TCA Ergebnisse wurden im Hinblick auf die Area Under the Curve (AUC) der Wachstumshemmung analysiert. Am formalin-fixierten, paraffin-eingebetteten Gewebe wurden als proapoptotische Faktoren Bad und Bax und als antiapoptotischer Faktor BCL-2 immunhistochemisch untersucht. Die Auswertung erfolgte zum einen quantitativ durch computergestützte Bildanalyse (Adobe Photoshop®) und zum anderen semiquantitativ durch einen immunhistologischen Score (Produkt aus Prozentzahl und Färbeintensität der Tumorzellen). Die Reliabilität der computergestützten Bildanalyse wurde mit dem Interklassenkorrelationskoeffizient untersucht. Der Zusammenhang mit der AUC wurde mittels Spearman Korrelationskoeffizienten untersucht.

Ergebnisse: die Reliabilität der computergestützten Bildanalyse war sowohl für BCL-2 (0,889) und Bad (0,887) hoch und für Bax (0,690) mäßig. Eine signifikante Korrelation mit der AUC wurde in der quantitativen Bildanalyse weder für BCL-2 (r=0,155) noch für Bax (r=0,035) oder Bad (r=0,273) gefunden. Dies wurde durch die semiquantitative Auswertung sowohl für BCL-2 (r=-0,158) als auch für Bax (r=0,050) und Bad (r=-0,252) bestätigt.

Schlussfolgerung: die ex vivo Chemosensitivität für Paclitaxel beim primären Mammakarzinom zeigt keinen Zusammenhang mit den hier untersuchten apoptoseassoziierten Proteinen der BCL-2 Familie.