Geburtshilfe Frauenheilkd 2006; 66 - PO_E_04_08
DOI: 10.1055/s-2006-952858

Das extrakorporale Schweineuteri-Perfusionsmodell zur Evaluierung uteriner Kontraktilität, Peristaltik und Transportmechanismen

A Müller 1, J Siemer 1, SP Renner 1, I Hoffmann 1, H Binder 1, MW Beckmann 1, R Dittrich 1
  • 1Universitätsfrauenklinik Erlangen, Erlangen

Einleitung: Uterine Kontraktilität und Peristaltik sind sowohl beim Spermientransport wie auch zum Implantationszeitpunkt von entscheidender Bedeutung. Ziel war die Etablierung eines Modells zur Untersuchung uteriner Kontraktilität, Peristaltik und Transportmechanismen mit Hilfe von intrauterinen Mikrochipkathetern. Methoden: 24 Schweineuteri wurden mit verschiedenen Konzentrationen von 17β-Estradiol zur Simulation periovulatorischer Hormonspiegel perfundiert. Die Oxytocin induzierten intrauterinen Druckanstiege im Bereich von Isthmus uteri und Fundus uteri sowie die peristaltische Kontraktionen wurden mit Hilfe eines intrauterinen Mikrokatheters mit zwei Messsensoren, die im Bereich des Isthmus und Fundus uteri platziert wurden aufgezeichnet. Ergebnisse: Die Vitalitätsparameter zeigten charakteristische Veränderungen, aber blieben während der Perfusionszeit im physiologischen Bereich. Es zeigte sich unter Estrogenperfusion ein dosisabhängiger Anstieg des intrauterinen Druckes im Bereich von Isthmus uteri (p<0.005) and Corpus uteri (p<0.005). Der Druckanstieg war signifikant höher im Bereich des Isthmus uteri verglichen mit dem Corpus uteri in allen getesteten Konzentrationsbereichen. Es resultierte ein cervico-fundaler Druckgradient. Es zeigten sich signifikant mehr Kontraktionen, die im Bereich des Isthmus uteri begannen und in Richtung Fundus uteri verliefen (p<0.001). Schlussfolgerung: Das extrakorporale Schweineuterus-Perfusionsmodel erlaubt die Untersuchung uteriner Kontraktilität und gerichteter peristaltischer Kontraktionen. Unter Estrogenperfusion zeigte sich eine cervico-fundale Peristaltik und ein Richtung Fundus uteri gerichteter Druckgradient.